Werkscode: Typ 183
Die Bundeswehr erteilt Volkswagen Mitte der 70er-Jahre den Auftrag, einen Nachfolger für den DKW Munga zu entwickeln. Der Entwicklungsauftrag wird unter der Typnummer 183 nach Ingolstadt weitergeleitet. Dort entsteht als Vorserie eine kompakte viertürige und viersitzige Karosserie, die vom Vorgänger Teile der Bodenwanne und den Achsabstand übernimmt.
Das Fahrzeug wird aus dem Volkswagen Baukasten entwickelt: Der Motor stammt aus dem südamerikanischen Passat. Er wird auf 1.700 ccm aufgebohrt, erreicht so 55 kW (75 PS) und erhält eine Kraftübertragung, die die relativ geringe Leistung kompensiert.
Im Zentrum eines jeden Geländefahrzeuges stehen neben dem Antrieb Getriebe und Kraftübertragung: Beim VW Iltis kommt ein Fünfganggetriebe aus dem Audi 100 zum Einsatz, dessen erste Stufe als unsynchronisierter Last- und Geländegang für viel Drehmoment bei niedrigen Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Vorder- und Hinterachse sind baugleich und verfügen wahlweise über ein sperrbares Differential. Eben diese Konstruktion inspiriert die quattro-Allradmodelle von Audi.
Bei Temperaturen von minus 30 bis plus 44 Grad garantiert Volkswagen volle Funktionstüchtigkeit. Eine Steigfähigkeit von 77 Prozent, eine Wattiefe von 60 Zentimetern sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h runden das Bild eines sparsamen und leistungsfähigen Geländewagens ab.
Im Jahr 1983 erwirbt der kanadische Bombardier-Konzern die Lizenz. Von 1984 bis 1986 liefert sie 2.500 Einheiten einer modifizierten Iltis Version namens Polecat an die kanadische und die belgische Armee aus. Außerdem gehen hunderte Exemplare nach Südafrika. Ab 1986 werden weitere Fahrzeuge für die belgische Armee in Brüssel gefertigt.
Als Ergänzung wird im Volkswagen Werk in Brüssel ein 1,6-Liter-Turbodiesel mit 51 kW (70 PS) für den Einsatz im Iltis angepasst und in den Jahren 1987 und 1988 in gut 800 Fahrzeugen für die Bundeswehr verbaut.