Werkscode: Typ 86
Kein Volkswagen war bisher so klein und zierlich wie der Polo, der 1975 als neue Baureihe unterhalb von Golf und Passat das Portfolio abrundet. Der VW Polo basiert auf dem Audi 50, der ein Jahr zuvor erscheint. Es ist eine bewegte Zeit im Wolfsburger Konzern, der sein Modellprogramm binnen kürzester Zeit um topmoderne Fronttriebler bereichert und so die Kritik am zu langen Festhalten am Käfer souverän kontert.
Der VW Polo, ein dreitüriger Kleinwagen, ist spartanisch ausgestattet und kann deshalb preiswert angeboten werden. Er besticht durch eine gut verarbeitete, auf das Notwendige angelegte Ausstattung. Vieles erinnert an den zeitgleichen „Spar-Käfer“ 1200, wie zum Beispiel die simplen Türpappen, Öffnungen statt Klappen und zur Krönung eine Drahtschlinge als Gaspedal: Selten ist so konsequent reduziert worden.
Die optionale L-Ausstattung verleiht dem Polo einen gewissen Luxus – unter anderem mit seitlichen Zierleisten, Zierrahmen an Fenstern oder Kühlergrill, Scheibenwischer-Intervallschaltung, Teppichboden oder verstellbare Kopfstützen. Erkennbar am L im Typenschild. Käfer-Fahrer werden neidisch: Der Polo lässt sich durch eine große Heckklappe mit stattlichen 900 Litern beladen, seine hintere Sitzbank ist umklappbar. Käfer-like ist allerdings das Motorenangebot: Es gibt anfangs nur einen 900-ccm-Reihenvierzylinder mit 29 kW (40 PS).
Die damalige Serienbereifung der Dimension 5,50 x 12 bietet eine Reifenbreite von gerade einmal 135 Millimeter – dennoch wird der Polo gerühmt für seine Straßenlage. Sein Leergewicht beträgt nur 685 Kilogramm – was nicht allein daran liegt, dass er serienmäßig noch keine Kopfstützen hat.