Golf I GTI (1976–1983)

Der GTI bekommt neue Stoßfänger mit auswechselbaren Kunststoffhäuten, die auf einem kräftigen Metallträger befestigt sind. Durch dieses üppigere Profil wird das Fahrzeug fast zehn Zentimeter länger. Zusätzlich werden diverse Gummilagerelemente verbessert und die Tür- und Heckschlösser verstärkt.

Analog zum Grundmodell gibt es auch beim GTI ab diesem Produktionsjahr eine Rechtslenker-Ausführung. Das Gurtschloss wird zur optimalen Anpassung an den Sitz verlegt. Außerdem ist ab sofort auch ein Stahlschiebedach bestellbar.

Der Golf wird in diesem Jahr mit Dreipunkt-Automatik-Gurten ausgestattet, die Bremsanlage noch standfester ausgelegt. Eine weitere wichtige Neuerung: Der GTI erhält serienmäßig ein sportliches Fünfganggetriebe mit knapper Spreizung und kurzer Übersetzung.

Das Facelift wird weitergeführt: Die Heckleuchten werden signifikant vergrößert, das Armaturenbrett neugestaltet. Augenfällig ist das neue Vierspeichen-Sportlenkrad. Der GTI ist ab diesem Jahr auch viertürig lieferbar und kann optional mit einem spritsparendem 4+E-Getriebe bestellt werden.

Die Grundausstattung ist jetzt das Fünfganggetriebe 4+E mit besonders lang übersetztem fünften Gang. Das kurz gestufte Getriebe ist jetzt nur noch auf Wunsch erhältlich.

Ein entscheidender Evolutionsschritt ist der neue 1,8-Liter-Motor mit 112 PS, niedrigerem Drehzahlniveau und verbessertem Durchzug. Dieser Motor hat bei Volkswagen einen wichtigen Anteil an der Motorenausstattung der 80er- und 90er-Jahre – und das in nahezu allen Modellen. Die Achsübersetzung des GTI kann mit diesem Motor auf ein verbrauchsgünstigeres Maß optimiert werden.

Zum Abschluss der GTI-Produktion erscheint im Mai 1983 das erste Sondermodell. Eigentlich namenlos, wird das GTI Sondermodell später aber nach der markanten Felge „Pirelli“ genannt. Die Sonderserie beeindruckt mit einem Doppelscheinwerfer-Grill und lackierten Anbauteilen. Die lackierten Rückspiegel, Kotflügelverbreitungen und Stoßfänger gibt es allerdings nur bei vier Farben: Alpinweiß, Heliosblau Metallic, Marsrot und Lhasa Metallic. Auf den markanten Alufelgen mit P-Lochmuster werden Pirelli CN 36-Reifen im Format 185/60 HR 14 montiert. Hinzu kommen dezente Veränderungen im Innenraum und ein Vierspeichen-Leder-Sportlenkrad. Und auch wenn frühe Pressebilder Verwirrung stiften – für die Sondermodelle mit lackierten Anbauteilen gilt allesamt: ohne Rallyestreifen und ohne beklebte Stoßstange. Den GTI „Pirelli“ mit unlackierten Anbauteilen in insgesamt neun wählbaren Karosseriefarben hingegen gibt es mit Rallyestreifen. Gerade einmal 10.500 VW Golf I GTI Sondermodelle werden von Mai bis Oktober 1983 gebaut.

Der Golf GTI wird im Bauzeitraum von 1976 bis 1983 ca. 462.000 Mal gefertigt. Sein Anteil an der Golf I Produktion beträgt acht Prozent. Die einstigen Golf GTI-Entwickler hatten zunächst die Verkaufszahlen in Deutschland auf 5.000 Fahrzeuge geschätzt. Interessant ist die hohe Exportquote des damals schnellsten Golf: 35 Prozent aller GTI gehen nach Frankreich, 18 Prozent nach Italien, die Schweiz liegt mit 13 Prozent auf dem dritten Platz.