Werkscode: Typ 32 (B1) Kombi-Limousine / Typ 33 (B1) Kombi
Im Mai 1973 gibt es bei Volkswagen einen zweiten historischen Schnitt: Nach dem ebenfalls wassergekühlten und frontgetriebenen VW K 70 wird jetzt eine wesentliche Eigenentwicklung vorgestellt, der neue Passat. Aus Gründen der damals noch andauernden Konzernkrise werden die Produktionskosten durch Übernahme von Plattform und Aufbau des ein Jahr zuvor erschienenen Audi 80 (Design: Hartmut Warkuß) niedrig gehalten. Giorgetto Giugiaro überarbeitet den Audi Entwurf geschickt, formt ein Schrägheck und gibt dem VW Passat I eine eigenständige Note. Das neue Heck zeigt auch eine gewisse Verwandtschaft zum VW Typ 3 1600 TL, den der Passat ablösen soll.
Die längs eingebauten Motoren werden aus dem Konzernbaukasten übernommen. Zunächst gibt es die Passat Limousine mit ihrem Schrägheck nur mit einer konventionellen Kofferraumklappe, ihr Leergewicht beträgt nur 880 bis 920 Kilogramm.
Der VW Passat startet in zwei Hubraum- und drei PS-Klassen (jeweils zahnriemengesteuert): Einstiegsangebot ist der 1,3-Liter mit40 kW (55 PS), dann folgen zwei 1,5-Liter-Motorisierungen mit 55 kW (75 PS) und der TS mit 63 kW (85 PS) und markanten Doppelscheinwerfern. Die schwächeren Motorisierungen sind in Grund- und L-Ausstattung lieferbar.
Mit dem Passat erhält erstmals ein Volkswagen einen ganz eigenständigen Namen. Passend für einen derartigen Auftakt, wie auch Volkswagen Pressechef Horst Backsmann den neuen Modellnamen 1973 beschreibt: „Der Passat ist der freundlichste aller Winde. Er weht von Kontinent zu Kontinent. Beständigkeit ist seine Tugend. Vom italienischen ‚passata‘ im Sinn von Überfahrt kommt das Wort. Die Passat-Winde bilden einen verbindenden Gürtel um die Erde (…) Kein Zweifel, es ist ein guter Name, nicht aus der Luft gegriffen.“