Fläche: | 4.300.000 m² |
Produktion: | mehr als 146.000 Fahrzeuge (12/2022) |
Modelle: | ID.4, ID.7 (SOP in 2023) Passat Variant, Passat Alltrack, Passat GTE Variant, Volkswagen Arteon & Arteon Shooting Brake |
Werkleiter: | Uwe Schwartz |
Beschäftigte: | mehr als 8.000 (exl. Dual-Studierenden & Auszubildenden & Konzernbeschäftigte, Stand: 12/2022) |
Volkswagen AG
Standort Emden
Presse-Basisinformationen
Werk
Volkswagen in Emden ist der größte industrielle Arbeitgeber westlich von Bremen und nördlich des Ruhrgebiets. Das Volkswagen Werk erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 4.300.000 m². Des Weiteren gehören Stellflächen für die Verschiffung der Fahrzeuge und eine Fahrerprobungsstrecke zu dem Gelände.
Transformation
Die Marke Volkswagen treibt konsequent und planmäßig die Umstellung seiner Werke auf Elektromobilität voran. Seit dem vergangenen Jahr ist auch der Norden elektrisch: Das Volkswagen Werk Emden wurde seit 2020 als erster niedersächsischer Standort im laufenden Betrieb für die Produktion von E-Fahrzeugen umgebaut – und ist damit ein weiterer Meilenstein des beschleunigten Hochlaufs der Elektromobilität im Rahmen der ACCELERATE Markenstrategie. Dafür wurden neue Strukturen und bestehende Anlagen passgenau integriert, sodass der Standort optimal auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet ist.
Seit Mai 2022 läuft in Emden der ID.4 vom Band. Ab 2023 folgt auch der viertürige vollelektrische ID.7. Zugleich läuft die Produktion der Modelle Passat Variant sowie Arteon und Arteon Shooting Brake noch für einige Zeit weiter. Im Sommer 2022 lief bereits die letzte Passat Limousine in Emden vom Band. Nach dieser Übergangsphase, in denen am Standort Verbrenner und Elektrofahrzeuge parallel gefertigt werden, wird Emden ein reines E-Werk.
Produktion
Es ist das erklärte Ziel des Emder Volkswagen Werks, umweltfreundliche Fahrzeuge in einer umweltfreundlichen Produktion zu fertigen. Darüber hinaus bildet eine hohe Produktionsqualität den Schlüssel zum Erfolg, denn Qualität erzeugt Kundenzufriedenheit und ist somit ein entscheidender Kosten-und Wettbewerbsfaktor. Für die zukunftsweisende Produktion von E-Fahrzeugen hat Volkswagen rund 1 Milliarde Euro in den Standort investiert. Das Werk wurde bei laufender Produktion zu einer der modernsten Fabriken der Automobilindustrie und einem Leuchtturm-Projekt der Elektromobilität umgebaut.
Im Jahr 2022 wurden rund 146.000 Fahrzeuge in Emden produziert. Seit der Gründung des Standortes im Jahr 1964 verließen weit mehr als 12 Millionen Fahrzeuge die Werkhallen.
Eine Besonderheit in Emden ist das eigene Presswerk mit einer Gesamtfläche von 52.000 m² inklusive Fertigteillagerfläche und Bahnanbindung, welches im Jahr 2001 in Betrieb ging. Dabei besteht das Herzstück des Presswerkes aus zwei Großraumsaugerpressen mit jeweils 7.300 Tonnen Presskraft. In erster Linie werden dort Außen-und Innenteile für die ID.4-, Passat-und Arteon-Modelle gefertigt, wobei das Teilespektrum Seitenteile, Türen, Dächer, Frontklappen, Heckklappen und Kotflügel umfasst. Aber auch Teile für Fahrzeuge anderer Marken und Standorte werden hier gepresst. Die derzeitige Kapazität beläuft sich auf rund 200.000 Teile pro Woche.
Umweltschutz
Der Umweltschutz ist ein Kernelement strategischer Entscheidungen am Standort Emden. Mit der Umstellung zum reinen E Werk hat das Emder Volkswagen Werk die Vision einer „bilanziell CO₂ neutralen Fabrik “ bis zum Jahr 2030 erarbeitet . Dafür befinden sich zahlreiche Maßnahmen, insbesondere in Hinblick auf die verstärkte Nutzung regenerativer Energien in Planung und Umsetzung.
Hafen
Der Emder Hafen ist der drittgrößte Automobilumschlaghafen in Europa. Hier werden nahezu alle Marken des Volkswagen Konzerns durch die Volkswagen Konzernlogistik und die Autoport Emden GmbH aus dem europäischen und den Überseestandorten umgeschlagen. Rund 600 Schiffe, 160.000 Waggons und 35.000 LKW kommen pro Jahr an die Emsmündung, um Autos anzuliefern oder abzuholen. Von Emden aus werden importierte Fahrzeuge aus Portugal, Spanien, Mexiko und Südafrika in Europa verteilt.
Ebenso exportieren Automobilhersteller weltweit ihre Fahrzeuge über Emden. So zum Beispiel die USA, UK, Kanada, Mexiko, Japan, Taiwan, Spanien oder Portugal. Im Jahr 2022 wurden mehr als eine Million Fahrzeuge über den Emder Hafen verschifft. Etwa ein Drittel der Fahrzeuge waren Elektrofahrzeuge (BEV & PHEV).
Industriepark
Mit der Errichtung des Industrieparks „Frisia “ im Jahr 2003 auf dem ehemaligen Gelände der Frisia Raffinerie in unmittelbarer Nähe zum Werk, unterstützt Volkswagen die Stadt Emden, die das Projekt mit Hilfe des Landes und der EU durchführt. Hier sind bzw. werden neben anderen Unternehmen und Neugründern auch Zulieferer für Volkswagen angesiedelt. Derzeit arbeiten dort zwölf Zulieferer an der Produktion von Komponenten für den Volkswagen Passat und beliefern just in Sequence Verfahren.
Logistik
Mit dem Kombinierten Verkehr hat das Emder Werk den LKW Verkehr umgestellt, sodass Materialien gebündelt per Bahn angeliefert und nur noch Teilstrecken mittels LKW zurückgelegt werden. Anstatt 170 LKW werden somit nur noch fünf Güterzüge benötigt. Ziel der Umstellung war es, die CO₂ Emission einzusparen. Für das Werk bedeutet die Verlagerung von der Straße auf die Schiene konkret eine Einsparung von etwa 10.000 Tonnen CO₂ Emissionen pro Jahr.
Mitarbeiter
Am Standort Emden sind mehr als 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Volkswagen übernimmt Verantwortung für seine Belegschaft, indem der Standort Emden fortlaufend Prozesse im Hinblick auf Gesundheit, Arbeitssicherheit und Ergonomie optimiert und an die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anpasst.
Des Weiteren bietet das Volkswagen Werk in Emden jungen Menschen die Möglichkeit zur Ausbildung in insgesamt elf Ausbildungsberufen und in derzeitig fünf dualen Studiengängen. Dabei bekommen jährlich insgesamt rund 100 Auszubildende und Studierende im Praxisverbund die Chance, sich bei einem der größten Automobilhersteller der Welt ausbilden zu lassen und anschließend in die Volkswagen Familie übernommen zu werden.
Werkleitung
Seit Oktober 2019 ist Uwe Schwartz verantwortlich für den Standort Emden. Uwe Schwartz war zuvor Leiter der Planung und Produktionstechnik der Marke Volkswagen. Schwartz ist Diplom Ingenieur für Maschinenbau und arbeitet seit 1992 im Volkswagen Konzern. Ab 1998 hatte er verschiedene Leistungsfunktionen in der Planung Business Unit der Komponente inne, bevor er 2005 zur „Auto 5000“ als Projektleiter Tiguan wechselte. 2009 übernahm er die Planungen bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover und 2015 die Produktionsplanung der Marke Volkswagen. Seit 2019 verantwortete er zusätzlich den Werkzeug und Anlagenbau.
Geschichte
Am 4. Februar 1964 haben das Land Niedersachsen, die Wasser und Schifffahrtsverwaltung, die Stadt Emden und die Volkswagen AG die Verträge über den Kauf von rund 200 ha Industriegelände in unmittelbarer Nähe des Hafens abgeschlossen. Für die Wahl Emdens als Standort gab es zwei wesentliche Gründe: Zum einen der Emder Hafen, der als wesentlicher Seehafen Deutschlands die kürzesten Transportwege nach Übersee bot, zum anderen war das große Arbeitskräftepotenzial Ostfrieslands ein wesentlicher Faktor. Emden und die ostfriesische Region gehörten zu den wirtschaftlich schwächsten Gebieten Westdeutschlands. Es herrschte bis dahin eine Arbeitslosenquote von rund 25 Prozent, heute liegt sie bei 8,9 Prozent in der Region. Mit steigendem Produktionsvolumen wurde die Belegschaft innerhalb eines Jahres von anfänglich 790 im Anlaufjahr auf über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 1965 aufgestockt.
Nach nur neunmonatiger Bauzeit des fünften inländischen Volkswagen Werks lief am 8. Dezember 1964 der erste Käfer vom Band. Volkswagen Emden war zunächst auf die Fertigung des Käfers vor allem für den nordamerikanischen Markt spezialisiert. Aber auch viele weitere unterschiedliche Volkswagen Modelle, wie der Typ 2 Bus, Golf I, Typ 181 Kurier, Audi 80, Santana, Typ 4 Bus und Taro sind in der über 50 jährigen Firmengeschichte des Standortes produziert worden. Seit 1977 wird in Emden der Passat gebaut. Seitdem ist dieser Standort das Leitwerk dieses Modells. Aktuell wird hier der Passat in der achten Generation produziert. Der Passat ist der erfolgreichste Mittelklasse Wagen der Welt. 2019 erreichte er als erstes Auto seines Segments die Schallmauer von 30 Millionen verkauften Exemplaren.
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