Der neue Golf ist das erste Auto der Kompaktklasse, bei dem – trotz eines deutlichen Plus an Komfort und Sicherheit – das Gewicht um bis zu 100 Kilogramm reduziert werden konnte. Diese Tatsache unterstreicht, dass Volkswagen auch im Großseriengeschäft mit progressiven Automobilen erfolgreich ist. Parallel untermauert eine ganze Armada neuer Technologien die Innovationskraft der Marke in der Kompaktklasse. Diese Technologien werden mit dem Golf für mehr Menschen denn je erreichbar.
Neue Systeme – Sicherheit und Komfort optimiert
Zu den neuen Assistenzsystemen gehören die weltweit bislang nur vom Volkswagen Konzern serienmäßig in der Kompaktklasse eingesetzte Multikollisionsbremse, ein proaktives Insassenschutzsystem, die serienmäßige elektronische Quer-Differenzialsperre XDS (einst mit dem Golf GTI eingeführt), die Automatische Distanzregelung ACC plus Front Assist inklusive City-Notbremsfunktion, der Spurhalteassistent Lane Assist, die Müdigkeitserkennung, die Verkehrszeichenerkennung und die neueste Generation des Parklenkassistenten ParkAssist (inklusive Warnung vor Hindernissen in der Fahrzeugumgebung / 360-Grad-Darstellung) sowie die automatisierten Lichtfunktionen Light Assist und Dynamik Light Assist. Hinzu kommen weitere neue Technologien wie die Progressivlenkung (optimierte Dynamik und besserer Komfort), eine Fahrprofilauswahl mit bis zu fünf Programmen („Eco", „Sport", „Normal", „Individual" und in Kombination mit DCC plus „Comfort") die elektronische Parkbremse, ein neu entwickelter Ergonomiesportsitz (ergoActive Sitz), ein Fehlbetankungsschutz für die Diesel, eine in diesem Segment ebenfalls neue Klimakomfortscheibe und eine neue Generation der Info- und Entertainmentsysteme.
Assistenzsysteme – automatischer Schutz
Multikollisionsbremse. Ein Novum ist die vom größten deutschen Automobilclub (ADAC) bereits als Sicherheitsinnovation ausgezeichnete Multikollisionsbremse des Golf. Hintergrund: Studien der Unfallforschung haben ergeben, dass rund ein Viertel aller Unfälle mit Personenschäden Multikollisionsunfälle sind – gemeint ist ein zweiter Aufprall nach der Erstkollision.
Die Multikollisionsbremse bremst das verunfallte Fahrzeug automatisch ab, um die noch vorhandene kinetische Energie signifikant zu reduzieren. Die Auslösung der Multikollisionsbremse basiert auf der Erkennung einer primären Kollision durch die Airbagsensorik. Die Verzögerung des Fahrzeugs mittels Multikollisionsbremse wird durch das ESC-Steuergerät auf max. 0,6 g begrenzt. Dieser Wert entspricht dem Verzögerungsniveau des Front Assist; damit ist die Beherrschbarkeit des Autos durch den Fahrer auch im Fall der automatischen Bremsung sichergestellt.
Die Multikollisionsbremse kann vom Fahrer jederzeit „übersteuert" werden; gibt er etwa erkennbar Gas, wird die Multikollisionsbremse deaktiviert. Abgeschaltet wird das automatische System ebenfalls, wenn der Fahrer selbst eine Vollbremsung mit noch stärkerer Verzögerung einleitet. Grundsätzlich führt das Assistenzsystem eine Bremsung bis auf eine verbleibende Fahrzeuggeschwindigkeit von 10 km/h aus; diese Restgeschwindigkeit ist geeignet, um nach dem Bremsvorgang einen sicheren Standort anzusteuern.
Proaktives Insassenschutzsystem. Der proaktive Insassenschutzsystem ist ein typisches Beispiel für eine Technologie, die aus der Oberklasse in die Kompaktklasse transferiert wird. Erstmals von Volkswagen eingesetzt wurde das proaktive Insassenschutzsystem im Touareg. Nun debütiert das System im Golf, der damit in seiner Klasse eines von weltweit wenigen Fahrzeugen mit einem Schutzsystem dieser Art ist.
Erkennt das proaktive Insassenschutzsystem eine potenzielle Unfallsituation – etwa über das Einleiten einer Vollbremsung mittels aktiviertem Bremsassistenten –, werden automatisch die Sicherheitsgurte für Fahrer und Beifahrer vorgespannt, um so den bestmöglichen Schutz durch die Airbag- und Gurtsysteme zu erreichen. Liegt eine höchstkritische instabile Fahrsituation wie etwa starkes Über- oder Untersteuern mit ESC-Eingriff vor, werden zusätzlich die Seitenscheiben (bis auf einen Restspalt) und das Schiebedach geschlossen. Hintergrund: Bei nahezu geschlossenen Scheiben und Dächern können sich die Kopf-/Seitenairbags optimal abstützen und so ihre bestmögliche Wirkung entfalten.
Automatische Distanzregelung ACC. Bislang war die automatische Distanzregelung (ACC) Fahrzeugen höherer Segmente wie dem Volkswagen CC oder Phaeton vorbehalten. Nun ist das ACC mit dem Golf zu einem Preis von lediglich 555 Euro (Deutschland) in der Kompaktklasse angekommen; das System nutzt einen in die Frontpartie integrierten Radarsensor. ACC arbeitet im Bereich von 30 bis 160 km/h, mit manuellem Getriebe und mit DSG (Doppelkupplungsgetriebe). Bei Fahrzeugen mit DSG nimmt die Adaptive Cruise Control soweit Einfluss auf den Wagen, dass er je nach Situation bis zum Stillstand abgebremst wird. In Kombination mit dem Lane Assist fährt der Golf im Stopp-and-Go-Betrieb automatisch wieder an. ACC hält eine vorgewählte Geschwindigkeit sowie einen definierten Abstand und verzögert respektive beschleunigt automatisch im fließenden Verkehr. Die Systemdynamik kann durch die Auswahl eines Fahrprogramms der optionalen Fahrprofilauswahl individuell variiert werden.
Umfeldbeobachtungssystem Front Assist. Der Front Assist arbeitet wie das ACC mit dem in die Frontpartie integrierten Radarsensor, der permanent den Abstand zum vorausfahrenden Verkehr überwacht. Auch bei ausgeschaltetem ACC unterstützt Front Assist den Fahrer in kritischen Situationen, in dem es die Bremsanlage vorkonditioniert und den Fahrer mittels optischer und akustischer Warnung auf eine notwendige Reaktion hinweist. Bremst der Fahrer zu schwach, erzeugt das System automatisch so viel Bremsdruck, wie zur Vermeidung einer Kollision notwendig wäre. Sollte der Fahrer indes gar nicht reagieren, verzögert Front Assist automatisch, um unter optimalen Bedingungen die Geschwindigkeit eines Aufpralls zu vermindern. Zusätzlich unterstützt das System den Fahrer, indem es ihn auf einen zu geringen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hinweist. Ein Bestandteil des Front Assist ist die neue City-Notbremsfunktion.
City-Notbremsfunktion. Die erstmals für den Golf erhältliche City-Notbremsfunktion ist eine Systemerweiterung des Front Assist und scannt per Radarsensor den Raum vor dem Golf. Das neue System arbeitet im Geschwindigkeitsbereich von unter 30 km/h. Erfolgt bei einem drohenden Auffahrunfall auf ein vorausfahrendes oder stehendes Fahrzeug keine Reaktion durch den Fahrer, wird die Bremsanlage analog zum Front Assist vorkonditioniert. Bei Bedarf leitet die City-Notbremsfunktion anschließend automatisch eine Vollbremsung ein, um die Unfallschwere zu mindern. Darüber hinaus wird der Fahrer bei nicht ausreichender Pedalbetätigung mit maximaler Bremskraft unterstützt.
Müdigkeitserkennung. Das erstmals mit dem aktuellen Passat vorgestellte System registriert eine nachlassende Konzentration des Fahrers und warnt ihn über eine Dauer von 5 Sekunden mit einem akustischen Signal sowie einer optischen Pausenempfehlung im Kombiinstrument. Macht der Fahrer nun innerhalb der nächsten 15 Minuten keine Pause, wird die Warnung einmal wiederholt. Gleich zu Beginn einer jeden Fahrt analysiert das System unter anderem das charakteristische Lenkverhalten des Fahrers. Unterwegs wertet die Müdigkeitserkennung permanent Signale wie den Lenkwinkel aus. Ergibt sich hieraus ein Abweichen von dem zu Beginn der Fahrt registrierten Lenkverhalten, erfolgt die optische und akustische Warnung.
Lane Assist. Der kamerabasierte Spurhalteassistent mit Lenkeingriff arbeitet im Golf mit einer erweiterten Funktionalität: der adaptiven Spurführung. Auf Wunsch sorgt das System dabei – erstmals im Golf eingesetzt – für eine kontinuierliche Spurunterstützung und damit für eine Optimierung des Komforts. Darüber hinaus führt Lane Assist, sofern erforderlich, einen korrigierenden Lenkeingriff durch: Sobald sich andeutet, dass der Fahrer ohne Blinken seine Fahrspur verlässt oder die entsprechenden Fahrbahnmarkierungen überfährt, lenkt das System sanft gegen.
Komfortsysteme – Lenken, Bremsen, Sehen
Progressivlenkung. Herkömmliche Lenkungen arbeiten mit einem konstanten Übersetzungsverhältnis. Die neue optionale Lenkung des Golf indes operiert mit einem progressiven Übersetzungsverhältnis. Beim Rangieren und Parken reduziert das spürbar die Lenkarbeit. Auf kurvenreichen Landstraßen und beim Abbiegen indes wird der Fahrer aufgrund der direkteren Auslegung ein Plus an Dynamik feststellen; zudem muss er weniger oft umgreifen.
Technisch differenziert sich die Progressivlenkung im wesentlichen durch eine variable Verzahnung der Zahnstange und Ritzel sowie einen leistungsstärkeren E-Motor von der Basislenkung. Funktionsseitig gilt: Anders als bei einer konstanten Lenkübersetzung, die immer einen Kompromiss zwischen Fahrdynamik und Komfort realisieren muss, wird hier die Verzahnung der Zahnstange über den Lenkhub deutlich verändert. Folge: Der Übergang zwischen indirektem Lenkverhalten im Mittenbereich (Geradeausfahrt) und direktem Lenkverhalten bei größeren Lenkraddrehwinkeln ist progressiv gestaltet und ermöglicht wie skizziert ein deutlich agileres Lenkverhalten in fahrdynamischen Situationen. Beim Parken ergibt sich dadurch indes der kleinere Lenkwinkel und damit ein Komfortgewinn.
Variable Übersetzungen sind seit langem im Bereich der hydraulischen Lenkungen bekannt; der Abstimmung einer solchen Lenkung sind jedoch sehr enge Grenzen gesetzt, um den Fahrer nicht durch das Übergangsverhalten zu überfordern. Das ist bei der neuen Progressivlenkung des Golf völlig anders: Die Kombination von progressiver Lenkübersetzung der Zahnstange und den Abstimmpotenzialen einer elektromechanischen Lenkung wird beim Golf konsequent genutzt, um ein optimiertes sportliches und dennoch alltagstaugliches Lenkverhalten zu realisieren.
XDS. Einst für den Golf GTI entwickelt, ist das elektronische Quer-Sperrdifferenzial XDS nun serienmäßig an Bord eines jeden Golf. Es verbessert ebenfalls die Traktions- und Handling-Eigenschaften. Technisch handelt es sich beim XDS um eine Funktionserweiterung der in das ESP integrierten elektronischen Differenzialsperre (EDS). Sobald die Elektronik erkennt, dass das kurveninnere Rad der angetriebenen Vorderachse bei schneller Fahrt zu sehr entlastet wird, baut die ESP-Hydraulik an diesem Rad gezielt einen Bremsdruck auf, um wieder die optimale Traktion herzustellen. Das XDS wirkt so als Quer-Sperrdifferenzial, mit dem das für Fronttriebler typische Untersteuern in schnell gefahrenen Kurven ausgeglichen wird. Folge: Das Fahrverhalten wird dank XDS präziser und neutraler.
Elektrische Parkbremse. Für Fahrer größerer Volkswagen wie dem Passat oder Tiguan ist sie schon selbstverständlich: die elektrische Parkbremse. Nun hält diese Handbremse auch in den Golf Einzug. Anstatt des Handbremshebels gibt es einen Bedienschalter plus Auto Hold-Schalter in der Mittelkonsole. Die elektrische Parkbremse hat zahlreiche Vorteile: Durch den Wegfall der konventionellen Handbremse wird Platz in der Mittekonsole gewonnen; zudem wird die Bremse beim Anfahren automatisch gelöst. Und das vereinfacht das Anfahren am Berg. Last but not least verhindert die Auto Hold-Funktion das ungewollte Rollen aus dem Stillstand.
Dynamische Fernlichtregulierung Dynamic Light Assist. Über eine Kamera an der Frontscheibe wird der vorausfahrende Verkehr und der Gegenverkehr analysiert. Auf Basis dieser Daten schaltet sich das Fernlicht bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 km/h automatisch ein und bleibt aktiv. So funktioniert der Dynamic Light Assist: Mit Hilfe der Kamera werden die Fernlichtmodule der Bi-Xenonscheinwerfer mit dynamischem Kurvenfahrlicht nur in den Bereichen abgeblendet, in denen das System eine mögliche Störung anderer Verkehrsteilnehmer analysiert. Technisch realisiert wird diese Funktion durch eine drehbare Blende zwischen dem Reflektor mit dem Xenon-Brenner und der Linse. In Verbindung mit dem seitlichen Schwenken des Moduls sowie der individuellen Ansteuerung des linken und rechten Scheinwerfers erlaubt diese Blendengeometrie, die Lichtquelle zu maskieren und damit den vorausfahrenden und entgegenkommenden Verkehr nicht zu blenden.
Fernlichtregulierung Light Assist. Für Modelle mit Scheinwerfern ohne dynamischem Kurvenfahrlicht steht mit dem Light Assist die Grundvariante der Fernlichtautomatik zur Verfügung. Light Assist analysiert via Kamera in der Frontscheibe vorausfahrende oder entgegenkommende Verkehrsteilnehmer und regelt automatisch das Ein- bzw. Ausschalten des Fernlichtes (ab 60 km/h).
Verkehrszeichenerkennung. Erstmals im Phaeton debütierte die Verkehrszeichenerkennung. Im neuen Golf ist sie in Verbindung mit einem Navigationssystem erhältlich, da die Verkehrszeichen zusätzlich im Display der aktiven Navigation (Karte und / oder Piktogramme) angezeigt werden. Registriert das System via Kamera (integriert im Bereich des Rückspiegels in der Frontscheibe) Geschwindigkeitshinweise und Überholverbote, werden bis zu drei dieser Zeichen im Kombiinstrument vor dem Fahrer und im Display des Navigationssystems dargestellt. Und zwar inklusive aller Zusatzhinweise sowie in einer logischen Reihenfolge: Das direkt greifende Verkehrszeichen (z.B. „130" km/h) wird an die erste Stelle gesetzt; temporär gültige Zeichen (z.B. „80" km/h „Bei Nässe") folgen an zweiter Stelle. Registriert der Regensensor einsetzenden Niederschlag, rückt das nun wirksame Verkehrszeichen mit dem Zusatzhinweis „Bei Nässe" an die erste Stelle.
Parklenkassistent Park Assist. Die neueste Version des Parklenkassistenten ermöglicht nicht nur das assistierte Parken parallel zur Fahrbahn, sondern auch das Rückwärtsparken im rechten Winkel zur Fahrbahn. Darüber hinaus ist der Park Assist 2.0 mit einer Brems- und Ausparkfunktion ausgestattet. Aktiviert wird das System bei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h per Tastendruck in der Mittelkonsole. Via Blinker wählt der Fahrer die Seite, auf der geparkt werden soll. Ermittelt der Park Assist über die Ultraschallsensoren eine ausreichend große Parklücke (vorn und hinten genügen 40 cm Rangierabstand), kann das assistierte Einparken starten: Der Fahrer legt den Rückwärtsgang ein und muss nur noch Gas geben und Bremsen. Das Lenken übernimmt der Wagen. Akustische Signale sowie visuelle Hinweise in der Multifunktionsanzeige unterstützen den Fahrer. Zudem kann das System den Wagen auch aktiv bei drohenden Kollisionen abbremsen.
DCC. Mit dem neuen Golf debütiert gleichzeitig das erste Fahrzeug des Konzerns mit der zweiten Generation der adaptiven Fahrwerksregelung DCC (Dynamic Chassis Control). DCC hat weiterhin die drei Fahrmodi „Comfort", „Normal" und „Sport", die nunmehr innerhalb der Sammelfunktion „Fahrprofilauswahl" über den Touchscreen in der Mittelkonsole ausgewählt und angezeigt werden können. Im Fahrprofil „Individual" kann der DCC-Mode sogar beliebig anderen Fahrprofileigenschaften zugeordnet werden. Das DCC-System regelt adaptiv über den weiterentwickelten und verfeinerten Volkswagen Regelalgorithmus die Dämpferventile und damit die Einstellung der Dämpferkennung. Dazu nutzt DCC die Eingangssignale der Radweg- und Beschleunigungssensoren sowie die Fahrzeug-Businformationen aus dem Fahrwerks-CAN; dabei wird für jede Fahrsituation die optimale Dämpfkraft berechnet und gestellt. Der Konflikt zwischen komfortabler und sportlicher Fahrwerksabstimmung wird dadurch weitgehend aufgehoben.
Das DCC-Fahrwerk wurde im neuen Golf gegenüber dem Normal-fahrwerk um 10 mm abgesenkt und hat neben den spezifischen Verstelldämpfern auch eine eigene Feder- und Stabilisatorabstimmung. Für die MQB-Plattform wurde das DCC-System um eine Variante mit modularer Leichtbauachse (für Modelle mit weniger als 90 kW) erweitert, die erstmalig im neuen Golf zum Einsatz kommt. Im Bereich der Sensorik konnten bestimmte Parameter perfektioniert werden: Die Radwegsensoren wurden konstruktiv an die neuen MQB-Achsen angepasst und gewichtsoptimiert. Die Aufbaubeschleunigungssensoren wurden von drei analogen Leitungen auf zwei digitale Leitungen umgestellt; das DCC-Steuergerät wurde im Hinblick auf die Hardwareauslegung, Bestückung und das Layout überarbeitet. Eine neue Prozessorgeneration mit 180 MHz stellt eine Regelung im Ein-Millisekunden-Takt sicher.
Neue Klimaanlagengeneration. Volkswagen hat für den Golf der siebten Generation eine komplett neue Klimaanlage entwickelt. Im Vordergrund standen dabei eine deutliche Geräusch- und Gewichtsreduzierung bei gesteigerter Effizienz. Zudem sollte die neue Anlage nochmals kompakter bauen. So wurden diese Ziele realisiert: Mit Forschungen im Bereich der Strömungssimulation wurden die klimageräteinternen Querschnitte derart modifiziert, dass im Gesamtergebnis der Druckverlust verringert werden konnten. Ein Fortschritt, der zur Absenkung des Geräuschpegels um bis zu 5 dB(A) und zu einem deutlich verringerten Bedarf an elektrischer Gebläseleistung führt – und damit zu einem Plus an Effizienz. Darüber hinaus reduziert der Einsatz eines pulsweitenmodulierten Gebläses die Stromaufnahme im Schnitt um 4 Ampere. Eine deutliche Akustikverbesserung gegenüber dem Vorgängermodell wurde zudem durch gezielte strömungstechnische Untersuchungen der Umluftklappen erzielt. Partiell reduzierte Wandstärken des Gehäuses aus Polypropylen, ein neues Befestigungskonzept ohne aufwendige Halter und der Einsatz von leistungsgesteigerten und gewichtsoptimierten Wärmeüberträgern führten hingegen dazu, dass die neue Klimaanlage deutlich weniger wiegt.
Das Package der Anlage konnte unter anderem durch eine neue Filteranordnung oberhalb des Gebläses im Lufteintrittstrakt verbessert werden; die Anlage baut hier nun 140 mm schmaler. Damit wurde sowohl eine einheitliche Anordnung von Bordnetzkomponenten zwischen Links- und Rechtslenker ermöglicht, als auch mehr Platz für den Fußraum realisiert.
Durch einen sogenannten Hochleistungswärmeüberträger sowie die Reduktion von Wärmeverlusten im Kühlkreislauf, den bedarfsgerechten Einsatz von elektrischen Zuheizmaßnahmen und ein innovatives Thermomanagement verbesserte sich zudem die Heizleistung. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Innenraum des neuen Golf damit 30 Prozent schneller auf einer angenehm warmen Temperatur.
Darüber hinaus wurde der Kältekreislauf im Hinblick auf eine maximale Effizienzsteigerung, Gewichtsreduzierung und Fertigungsoptimierung vollständig neu konzipiert. Der Kältekreislauf besteht aus einem hocheffizienten Kompressor und Kondensator sowie einem internen Wärmeüberträger. Die Konstruktion der Kältemittelleitungen wurden ebenfalls perfektioniert; unter anderem ergibt sich dadurch eine deutliche Gewichtsersparnis. Neben den konstruktiven Neuerungen bietet der Einsatz des effizienten Kältekreislaufs last but least den Vorteil, dass der Innenraum deutlich schneller abgekühlt wird.
Intelligentere Klimaregelung. Die neue Climatronic des Golf steuert die Innenraumtemperatur vollautomatisch über eine 2-Zonen-Temperaturregelung (getrennt für Fahrer und Beifahrer). Die Intensität der Klimaregelung kann dabei über die Profile („Sanft", „Mittel", „Intensiv") beeinflusst werden. Die vollautomatische Regelung arbeitet mit diversen Sensoren – einem Sonnen-, Luftgüte- und einem neuen Feuchtesensor. Mithilfe des Sonnensensors wird die Intensität und Richtung der Sonneneinstrahlung erfasst und die Anlage entsprechend gesteuert. Die positive Wirkung der optionalen Klimakomfortscheibe wird hierbei in der Regelung berücksichtigt.
Dank Auswertung der Informationen des Luftgütesensors schließt die Climatronic die Umluftklappe, sobald die Konzentration von Stickoxiden und Kohlenmonoxid in der Außenluft einen definierten Grenzwert übersteigt. Der zusätzliche Einsatz eines Feuchtesensors bringt den großen Vorteil, erstmals auch mit Heizfunktion im geregelten Umluftbetrieb fahren zu können. Folge: Der Innenraum wird – ohne dass die Scheiben beschlagen – wesentlich schneller warm.
Verbrauchsreduktion durch hocheffiziente Klimatisierung. Durch den Feuchtesensor wird der Verdichter der Klimaanlage zudem in vielen Situationen bedarfsgerecht auf einem weniger hohen Leistungsniveau gefahren und so die Energieaufnahme im Jahresmittel deutlich absenkt. Die Climatronic deaktiviert hierbei den Verdichter automatisch, sobald er nicht zum Erreichen der gewünschten Temperatur benötigt wird, respektive keine Beschlagsgefahr besteht und ein vorgegebener Grenzwert für die Feuchtigkeit im Fahrzeuginnenraum nicht überschritten wird. Verbrauchsrelevante Komponenten der Klimaanlage werden damit erstmalig in allen Betriebsmodi nur im Bedarfsfall aktiviert und energieoptimiert angesteuert. Das Zusammenwirken aller Komponenten der neuen Klimaanlage führt im Vergleich zum Vorgängermodell zu deutlichen Verbrauchseinsparungen.
Klimakomfortscheibe. Als Novum seiner Klasse erhält der neue Golf optional eine Klimakomfortscheibe. Diese neue Frontscheibe vereint die Vorteile der konventionellen Drahtheizung mit denen der Dämmglasscheibe. Drähte in der Scheibe kommen dabei nicht mehr zum Einsatz. Möglich ist dies durch eine hauchdünne, elektrisch leitende Beschichtung, die im Scheibenverbund beheizt werden kann. In der kalten Jahreszeit verhindert diese Funktion das Beschlagen der Scheibe; zudem wird das Abtauen beschleunigt. Im Sommer indes sorgt die neue Frontscheibe für eine geringere Aufheizung des Innenraums, da die hauchdünne Beschichtung einen Großteil der Sonnenstrahlung reflektiert. Neben der Steigerung des thermischen Komforts wird auch die Umwelt entlastet, da die Klimaanlage durch die reduzierte Aufheizung weniger Leistung zur Abkühlung bereitstellen muss. Parallel sinkt so auch der Kraftstoffverbrauch des Golf.
Panorama-Ausstell-/Schiebedach. Mit Ausnahme des Golf Variant, gab es bislang keinen Golf mit einem transparenten Panoramadach. Dies ändert sich nun mit dem Debüt des neuen Golf. Dabei wurde ein transparentes System entwickelt, das ein Maximum an Dachfläche nutzt, optimale Belüftungs- und Öffnungsfunktionen besitzt, die Verwindungssteifigkeit des Wagens nicht einschränkt und optisch wie eine Verlängerung der Windschutzscheibe wirkt. Die sogenannte Lichtdurchsichtfläche – der Lichteinfall im geschlossenen Zustand – wurde gegenüber einem normalen Schiebe-Ausstelldach um 33 Prozent vergrößert. Dank des getönten, wärmedämmenden Glases werden übrigens 99 Prozent der UV-Strahlung, 92 Prozent der einfallenden Wärme und 90 Prozent des Lichts reflektiert.
Interessant: Laut einer Studie der medizinischen Universität Siena, Italien, tragen Dachöffnungssysteme im Auto zum allgemeinen Wohlgefühl bei. Durch die Verbesserung des Innenraumklimas verbessern sich somit die Sicherheit und der Komfort. Darüber hinaus macht ein heller, großzügiger Innenraum samt einer optimalen Design-Einbindung des Dachsystems das ganze Fahrzeug attraktiver.
Hinweise:
TDI, TSI, DSG und Twincharger sind eingetragene Markenzeichen der Volkswagen AG oder anderer Unternehmen der Volkswagen Gruppe in Deutschland und weiteren Ländern.
Ausstattungsangaben und technische Daten gelten für das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Für andere Länder können sich Abweichungen ergeben. Alle in dieser Presseinformation genannten Verbrauchs- und CO2-Emissionsangaben beziehen sich auf die offiziellen Zulassungswerte (kombiniert), die unter Normbedingungen im NEFZ ermittelt werden. Die Verbrauchs- und CO2-Emissionsangaben für den Golf 1.4 TSI mit ACT (103 kW / 140 PS) und den Golf BlueMotion 1.6 TDI (81 kW / 110 PS) sind Prognosewerte, Stand September 2012.