In nur vier Jahren entstanden auf der Basis der 2008 vorgestellten sechsten Generation bis Ende Juli 2012 weitere 2,85 Millionen Golf. Und wieder machte auch die Sicherheit große Fortschritte: Die erneut per Laser geschweißte Karosserie war derart stabil, dass sie mit Bravour die maximalen fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest erzielte. Serienmäßig war nun zudem ein weiterer Airbag an Bord: der Knieairbag für den Fahrer.
Im Hinblick auf die Qualität galt insbesondere das Interieur des Golf VI als wegweisend. Immer mehr TSI-Motoren und die Umstellung der Turbodiesel (TDI) von der Pumpe-Düse-Technik auf das Common-Rail-System sorgten indes für mehr Dynamik bei weniger Verbrauch. Spitzenreiter im positiven Sinne war hier der zweite Golf BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von nur noch 3,8 l/100 km respektive 99 g/km CO2. Neue Assistenzsysteme wie die automatische Fernlichtregelung Light Assist, der ParkAssist, Berganfahrassistent und Technologien wie die adaptive Fahrwerksregelung DCC machten das „World Car of the Year" des Jahres 2009 zum bis dato fortschrittlichsten Golf. Ebenfalls verfügbar: Features wie das Start-Stopp-System und der Rekuperationsmodus, das dynamische Kurvenfahrlicht und LED-Rückleuchten. Insgesamt wurden inklusive aller Derivate 2,85 Millionen Exemplare der sechsten Generation produziert – 0,71 Millionen Golf pro Jahr.
Das Design des Golf VI
„Der Golf strahlt in die anderen Volkswagen Produkte hinein, aber immer nur in den Details, zum Beispiel mit seiner Präzision, mit seiner Hochwertigkeit. Und das gilt auch für den sechsten Golf, der 2008 auf den Markt kam. Er setzte die Messlatte in Sachen Präzision und Detailschärfe nochmals höher. Walter de Silva, Chefdesigner des Volkswagen Konzerns skizzierte 2008 im Rahmen der internationalen Vorstellung des Golf VI: „Er ist akzentuierter, dreidimensionaler als seine Vorgänger; mit exakt definierten Linien und Kanten, mit fein proportionierten Wölbungen und Hohlkehlen." Klaus Bischoff, Chefdesigner der Marke Volkswagen, ergänzte damals: „Jedes Detail ist kompromisslos darauf ausgerichtet, die Wertigkeit zu verbessern."
Besonders im direkten Vergleich der Generationen fünf und sechs wird klar, wie stark sich der Golf 2008 verändert hatte. Optisch war der Golf VI gegenüber seinem Vorgänger flacher geworden. Generell folgte dieser Golf der weiter perfektionierten Volkswagen Design-DNA, die unter anderem konsequent auf eine horizontale Ausrichtung der Front- und Heckpartie-Elemente setzt. Das Design-Team kristallisierte dabei gezielt die Ur-Gene der Baureihe heraus und schickte sie auf eine Reise in die Zu-kunft. Die Dachpartie ruhte jetzt auf einer dominant herausgearbeiteten Schulterpartie. Verantwortlich dafür war eine prägnant modulierte Linie, die sich, wie ein bis in die letzte Faser trainierter Muskel, von den Scheinwerfern bis hin zu den Rückleuchten erstreckte. In der Silhouette sorgte diese Linie – vom Volkswagen Design „Charakterlinie" genannt – dafür, dass der Golf VI auch in der seitlichen Perspektive satter, tiefer auf der Straße lag.
Alle Flächen waren nun gespannter, athletischer. Vorn nahm der Golf VI das zwischen den Scheinwerfern horizontal ausgerichtete Band des Kühlergrills der ersten Golf-Generation auf; der Grill selbst war in einem hochglänzenden Schwarz ausgeführt. Die Linienführung des Stoßfängers korrespondierte mit der des Kühlergrills. Im Bereich darunter erschloss sich, in schwarz gehalten, ein weiterer Lufteinlass. Ebenfalls auf einem schwarzen Hintergrund angeordnet waren nun die verchromten Leuchtkörper der dynamisch gezeichneten Scheinwerfer. Auch den Heckbereich prägte eine Dominanz der horizontalen Linien. Die sehr breiten Rückleuchten kennzeichneten unter anderem ein unverwechselbares Nachtdesign; geteilte Rückleuchten in dieser Stilistik und Größe sind ein Designelement aus höheren Segmenten.