Werkscode: Typ 48
In der zweiten Hälfte der 60er-Jahre geistert eine getarnte Mittelklasse-Limousine mit tiefliegender Gürtellinie durch den deutschen Blätterwald. Der Erlkönig entpuppt sich schrittweise erst als NSU 1700, dann als NSU K 70. Als die meisten Details vorliegen, offenbart sich die Neuentwicklung: eine viertürige Limousine mit drei Seitenfenstern und harmonischem Design, geformt von Claus Luthe, dem damaligen Chefgestalter von NSU, der auch dem Ro 80 seine wegweisende Form verlieh. Mit der Übernahme von NSU durch Audi im März 1969 erhält der Volkswagen Konzern die komplette Fahrzeugpalette von NSU – darunter auch den fast serienreif entwickelten NSU K 70. Nach gezieltem Finish in Wolfsburg wird der Volkswagen K 70, wie er nun heißt, neben seinen Brüdern von Audi zum Wegbereiter der zukünftigen Fahrzeuglinien mit Frontmotor, Frontantrieb und Wasserkühlung.
Für Volkswagen ist die Entscheidung, den K 70 zu bauen, mit gewaltigen Umstellungen verbunden: Verkäufer und Kunden müssen vom Systemwechsel überzeugt und die klassischen großen Volkswagen (Typ 3, 411) parallel positioniert werden. Die Werkstätten benötigen durch die Neueinführung einen großen Satz Sonderwerkzeuge. Und vor allem: Für den VW K 70 wird ein neues Werk in Salzgitter gebaut.