Twindosing nennt sich das innovative Verfahren, mit dem Volkswagen nun die Stickoxide im Abgas bei Dieselmotoren auf ein Minimum reduziert. Die neue Dieselmotoren-Generation verringert die NOX-Werte um rund 80 Prozent.
Weniger Emissionen dank Twindosing
Während das erste, auf der eigens entwickelten E-Plattform gebaute Fahrzeug in den Startlöchern steht, laufen die Optimierungen an den Verbrennungsmotoren auf Hochtouren. Denn neben den rein elektrischen Modellen wird Volkswagen in den kommenden Jahren auch weiterhin Otto- und Dieselmotoren sowie Hybridfahrzeuge anbieten, um alle Kundenbedürfnisse optimal bedienen zu können. Einen großen Schritt hin zu saubereren Dieselmotoren stellt ein neues Abgasnachbehandlungsverfahren dar, das als Twindosing bezeichnet wird.
Bereits seit 2019 kommt das Twindosingverfahren im Passat 2.0 TDI zum Einsatz und ist auch im neuen Golf zu finden. Beim Twindosing setzt Volkswagen nicht nur auf ein SCR-System (Selective Catalytic Reduction), sondern gleich auf zwei.
80 Prozent weniger NOX-Emissionen
Für die Reinigung von Diesel-Abgasen sind die Katalysatoren und der Partikelfilter die wichtigsten Bestandteile. Die Katalysatoren funktionieren in einem bestimmten Temperaturbereich am besten. Insgesamt gibt es sogar drei Katalysatoren beim EA 288 Evo: einen Oxidations-Katalysator direkt am Motor, der erste SCR- Katalysator befindet sich in einem Bauteil mit dem Dieselpartikelfilter unmittelbar dahinter. Der zweite SCR-Kat ist im Fahrzeugunterboden platziert, denn durch den größeren Abstand zum Motor sind die Abgase vor dem zweiten Katalysator bis zu 100oC kühler – damit arbeitet je nach Betriebsweise des Fahrzeugs immer einer der Katalysatoren im optimalen Temperaturbereich und die Abgase lassen sich so besonders effizient nachbehandeln.
Um die schädlichen Stickoxide zu reduzieren, wird Ammoniak benötigt. Dieses wird als AdBlue über ein Dosiermodul ins Abgas vor dem jeweiligen SCR-Katalysator eindosiert. Dort verdampft die Lösung – der Harnstoff wird gespalten und verbindet sich mit Wasserdampf zu Ammoniak. Im Katalysator reagiert das Ammoniak dann auf einer speziellen Beschichtung mit den Stickoxiden zu Wasser und harmlosem Stickstoff.
Das Besondere: Das Twindosing-Verfahren ist dank der beiden Katalysatoren bei nahezu allen Temperaturen effektiv. Der motornahe erste SCR-Katalysator wird schnell erwärmt, funktioniert also zügig nach dem Start des Motors und wenn das Fahrzeug mit wenig Last bewegt wird optimal, während der Katalysator im Unterboden seine Stärken hat, wenn das Auto stark belastet wird – etwa auf der Autobahn oder bei Fahrten mit Anhänger. Durch die effizientere Dosierung bleibt der Verbrauch von AdBlue trotz der doppelten Einspritzung auf unverändertem Niveau.
Fahrdynamik bleibt bestehen
Die Laufruhe, die hohe Reichweite und das kräftige Drehmoment – die drei wichtigsten Kaufgründe für einen Diesel neben dem Verbrauch – bleiben mit dem Twindosing-Verfahren nicht nur erhalten, sondern werden dank neuester Motorentechnik sogar noch weiter ausgebaut. Das bedeutet mehr Fahrspaß bei weniger Verbrauch und geringeren Emissionen.
Aktuelle RDE-Messungen (Real Driving Emissions) von unabhängigen Instituten bestätigen: Mit den neuen 2.0 TDI Evo-Motoren mit Twindosing-Verfahren werden die NOX-Werte gegenüber der Vorgängergeneration der jeweiligen Modelle um rund 80 Prozent reduziert – womit die Grenzwerte von Euro 6d deutlich unterschritten werden.
Die RDE-Messungen gelten als besonders aussagekräftig, da sie im realen Fahrbetrieb erhoben werden und nicht auf einem Rollenprüfstand mit reproduzierbaren Ergebnissen wie normalerweise üblich.
Dazu Markus Köhne, Leiter der Entwicklung Dieselmotoren bei Volkswagen: „Dank der von uns entwickelten, innovativen Twindosing-Technologie unterbieten unsere Dieselmotoren die heutigen Grenzwerte deutlich und liegen in vielen Messungen von unabhängigen Instituten auch deutlich unter den zukünftigen Grenzwerten der Norm EU6d. Somit sind unserer Dieselmotoren nicht nur sehr effizient sowie leistungs- und drehmomentstark – sie leisten einen Beitrag zu einer saubereren Umwelt. Darauf sind wir sehr stolz.“
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