Der E-Antrieb
Mit der Transformation des Volkswagen Group Components Werks Kassel zum Kompetenzzentrum für elektrische Antriebe im Konzern erweitert der Standort sein Produkt-Portfolio und produziert neben den bisherigen Getriebe-Typen künftig auch den E-Antrieb für die kommenden Elektrofahrzeuge. Bereits im Herbst 2013 kam mit dem e-up!
das erste E-Auto des Volkswagen Konzerns auf den Markt. Und schon damals war der in Nordhessen entwickelte Elektroantrieb, kurz E-Antrieb, Herzstück des Kleinwagens. Seit 2014 läuft die Serienproduktion in Kassel. Zukünftig werden für die Fahrzeuge der ID. Familie pro Tag 2.000 e-Antriebe vom Band gehen.
Der elektrische Antrieb bringt gegenüber einem konventionellen Verbrennungsmotor einige Veränderungen mit sich: Das maximale Drehmoment steht bei E-Motoren sofort zur Verfügung und bleibt über einen weiten Drehzahlbereich konstant. Für das gesamte Drehzahlband ist daher der Einsatz eines sogenannten 1-Gang-Getriebes ausreichend. Für eine Rückwärtsfahrt wird die Drehrichtung des elektrischen Antriebs mithilfe der Leistungselektronik einfach umgekehrt. Im ID.3 ist die komplette Antriebseinheit APP310 mit dem Getriebe, deren wesentliche Teile von Volkswagen Group Components gefertigt werden, äußerst kompakt. Mit nur wenigen Zahnrädern überträgt es die Kraft des elektrischen Antriebs auf die Räder – ein Gang reicht aus für alle Fahrsituationen. Dadurch spart das 1-Gang-Getriebe gegenüber einem konventionellen Vertreter Platz und Gewicht.
Beim Getriebe des ID.3 handelt es sich um ein 1-Gang-Getriebe mit zwei Stufen. Im ID.3 sind zum Erreichen der maximalen Leistung von 150 kW hohe Drehzahlen erforderlich. Um ein kraftvolles Drehmoment zu liefern kommt im 1-Gang-Getriebe eine etwa zehnfache Übersetzung zum Einsatz. Um das Getriebe platzsparend zu bauen, wurde die Übersetzung anstatt mit einem großen Zahnrad mit zwei kleineren zweistufig ausgeführt. Für den auf Reichweite optimierten ID.3 ist die Verwendung nur eines Ganges für alle Fahrsituationen vollkommen ausreichend.
Präzision in der Herstellung macht das E-Auto besonders leise
Der elektrische Antrieb bringt eine weitere Besonderheit mit sich. Da dieser deutlich leiser als ein Verbrennungsmotor ist, spielt die Akustik für den Geräuschkomfort eine wichtige Rolle. Selbst kleinste Störquellen werden plötzlich hörbar. Am Ende der Produktionslinie werden daher für den E-Antrieb nicht nur Leistungskennzahlen geprüft, sondern auch relevante Werte für dessen Akustik.
Alle für europäische und nordamerikanische E-Fahrzeuge gefertigten Antriebe auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) – inklusive des 1-Gang-Getriebes – kommen aus dem Komponentenstandort Kassel. Wesentliche weitere Teile dafür werden in den Group Components Werken Salzgitter, Poznań und Hannover produziert und zugeliefert.