- Nico Otto und Timo Hochwind im Golf GTI Clubsport 24h mit erstem Volkswagen Gesamtsieg in der ADAC Nürburgring Langstreckenserie (NLS)
- Historischer erster Erfolg eines Fahrzeugs mit alternativem Kraftstoff
Historischer Erfolg für Volkswagen: Nico Otto (Grevenbroich) und Timo Hochwind (Schäftlarn) feierten am Samstag den ersten Gesamtsieg eines Volkswagen in der Geschichte der ADAC Nürburgring-Langstreckenserie. Mit ihrem 397 PS (291 kW) starken Golf GTI Clubsport 24h, der von einem innovativen Bioethanol-Kraftstoff angetrieben wird, überquerten sie als Erste die Ziellinie vor R. Gresek/P. Gresek im BMW M4 GT4 und Kotaka/Koyama im Toyota Supra GT4. Benjamin Leuchter (Duisburg) und Heiko Hammel (Forchtenberg) führten bis rund 20 Minuten vor Rennende das Ranking mit großem Abstand an, bis die Batteriespannung im Fahrzeug abfiel und das Fahrzeug zum Stehen kam.
Seit 1977 sind Volkswagen Fahrer in der ADAC Langstreckenserie auf dem Nürburgring aktiv, haben fast 800 Klassensiege eingefahren und fünf Meistertitel gewonnen – aber bis zum ersten Gesamtsieg sollte es fast fünf Jahrzehnte dauern. „Dass wir diesen historischen Erfolg feiern dürfen, macht mich unglaublich stolz“, sagte Volkswagen Renn- und Testfahrer Benny Leuchter. „Es war ein hart erkämpfter Sieg für Nico und Timo – auf der Strecke und auch bei den Vorbereitungen. Danke ans ganze Team und an alle unsere Partner für die tolle Unterstützung, ohne die der Einsatz so kurz nach dem 24h-Rennen nicht möglich gewesen wäre.“ Vor zwei Wochen hatten Leuchter, Hammel, Otto und Rallyecross-Weltmeister Johan Kristoffersson mit dem Golf GTI beim 24h-Rennen an gleicher Stelle den Sieg in der Klasse AT3 für Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen eingefahren. Der innovative Bioethanol-Kraftstoff „E20 gasoline“, der in Zusammenarbeit von Shell und Volkswagen entwickelt wurde, senkt die CO2-Emissionen signifikant.
Beim 4-Stunden-Rennen ging Hochwind von der vierten Position aus ins Rennen, später übernahm Nico Otto das Steuer des Golf GTI mit der Startnummer 76. Schon in den ersten Runden konnte sich das Team auf die zweite Position vorkämpfen. „Unsere Taktik war defensiv fahren und auf Sprit sparen ausgelegt. Nun mit dem Golf ganz vorne zu stehen ist unglaublich“, erläutert Timo Hochwind.
Mit ihrem Sieg haben Otto und Hochwind gleich dreifach Geschichte geschrieben: Zum einen für die Marke Volkswagen, zum anderen im Hinblick auf den ersten Sieg eines Fahrzeugs mit alternativem Kraftstoff. Darüber hinaus auch in Bezug auf die Meisterschaft, die zum ersten Mal ein Rennen im NLS-Light-Format austrug, das sich stärker an Teilnehmer mit kleineren Fahrzeugen richtet und auf besonders leistungsstarke Fahrzeuge verzichtet.
Nürburgring als Plattform für Entwicklung und Breitensport
Der Nürburgring stellt für Volkswagen eine wichtige Plattform für die Fahrzeugentwicklung dar: Keine andere Rennstrecke auf der Welt stellt höhere Anforderungen an ein Auto als die berühmte Nordschleife. Im Rahmen des 24h-Rennens hatte Volkswagen kürzlich das Sondermodell Golf GTI EDITION 50 vorgestellt, mit dem Benny Leuchter zuvor einen neuen Rundenrekord für ein Volkswagen Serienmodell auf dem Nürburgring aufgestellt hatte. Leuchter stellt bei Volkswagen das direkte Bindeglied zwischen Motorsport und Serienentwicklung dar, indem seine Erfahrungen aus dem Motorsport unmittelbar in die Entwicklung sportlicher Serienmodelle einfließen.
In der fast fünf Jahrzehnte währenden Geschichte der ADAC Nürburgring Langstreckenserie fuhren Volkswagen Fahrer 789 Klassensiege und fünf Meistertitel ein: 1982 gewannen Arno Wester und Walter Jirak (Golf GTI) den Titel, 1984 Heinrich Sprungmann und Dierk Meyer (Golf GTI), 1985 Karl-Heinz Kuhlendahl (Scirocco), 1989 Lutz-Wilhelm Höhl (Polo Coupé) sowie 2012 Ulrich Andrée, Dominik Brinkmann und Christian Krognes (Scirocco GT24). Die ADAC Nürburgring Langstreckenserie, 1977 als „Langstreckenpokal“ gegründet, wird bis heute von der Veranstaltergemeinschaft Nürburgring (VLN), einer Kooperation mehrerer Automobil- und Motorsportclubs, durchgeführt.