- Produktionsruhe wird in Emden für Integration des ID. AERO in Produktionsablauf genutzt: rund 1600 Beschäftigte auf fast 200 Baustellen im Einsatz
- Fertigung der Passat Limousine endet nach über vier Jahrzehnten in Emden
- Werkleiter Uwe Schwartz: „ID.4 und ID. AERO verkörpern Zukunft des Standortes“
- Betriebsratsvorsitzender Manfred Wulff dankt den im Werksurlaub arbeitenden Kolleginnen und Kollegen
Umbau für den ID. AERO:
Volkswagen Emden bereitet sich auf zweites vollelektrisches Modell vor
Emden treibt die Transformation zum reinen E-Werk konsequent und mit hohem Tempo voran. Die Vorbereitungen für die Produktion des ID. AERO laufen auf Hochtouren. Ab dem kommenden Jahr wird zusätzlich zum ID.4 das zweite Modell aus der ID. Familie im niedersächsischen Werk gefertigt. Zahlreiche Umbauarbeiten erfolgen während des bevorstehenden Werksurlaubes vom 25. Juli bis 12. August. Etwa 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie extern Beschäftigte bereiten alles für den planmäßigen Produktionsstart des ID. AERO im kommenden Jahr vor. Auf den rund 200 Baustellen werden außerdem die Abläufe bei der ID.4 Produktion optimiert. Zeitgleich verabschiedet sich der Standort von der Passat Limousine.
Werkleiter Uwe Schwartz: „ID.4 und ID. AERO verkörpern die Zukunft unseres Standortes, der als Teil des globalen Produktionsnetzwerkes für Elektrofahrzeuge einen maßgeblichen Anteil am Erfolg unserer ACCELERATE Strategie hat. Mit dem Produktionsstart des ID.4 hat für Emden eine neue Ära begonnen; zeitgleich verabschieden wir uns schrittweise aus der Welt der Verbrenner. Ganz konkret heißt das: Abschied nehmen von unserer Passat Limousine, die kurz vor dem Werkurlaub das letzte Mal in Emden vom Band lief und uns viele Jahrzehnte begleitet hat. Die produktionsfreie Zeit werden wir u.a. dafür nutzen, das Modell aus der Produktion und unseren Prozessen herauszunehmen. Ein großer Dank gilt daher allen Beteiligten von Volkswagen aber auch externen Unternehmen, die während der Produktionsruhe im Werk an diesem und vielen anderen Projekten arbeiten werden.“
Betriebsratsvorsitzender Manfred Wulff: „Seit 45 Jahren begleiten uns acht erfolgreiche Passatgenerationen. Sie prägten unser Werk und Ostfriesland. Mit dem Werksurlaub verabschieden wir uns von unserer Passat-Limousine, die uns seit dem Sommer 1977 in Ostfriesland in all den Jahren und Jahrzehnten viel Beschäftigung und Sicherheit gegeben hat. Nun knüpfen wir mit dem ID.4 und ab 2023 exklusiv mit dem ID. AERO als elektrischem Nachfolger des Passat an die Erfolgsgeschichte unseres Volkswagen Werkes am Meer an. Vom Betriebsrat ein großer Dank an alle, die ihren Werksurlaub verschoben haben und die Prozesse beim ID.4 weiter verbessern und das Werk auf den Hochlauf weiter einschwingen sowie den Anlauf des ID. AERO vorbereiten.“
Weiterer Schritt zum E-Werk
Vor allem in Karosseriebau, Lackiererei und Montage werden umfangreiche Anpassungen für die MEB-Fertigung vorgenommen, um Prozesse zu optimieren und Verbesserungen im Ablauf umzusetzen. Dazu zählen neben der Optimierung von Taktzeiten in der Fördertechnik auch die Einbindung der „JIS“ Fördertechnik in der Halle 20. Mit dem „Just in Sequenz“ Verfahren wird sichergestellt, dass die benötigten Teile nicht nur zur richtigen Zeit, sondern auch in der richtigen Reihenfolge am Band sind. Ebenso werden Automatisierungsprojekte insbesondere zur Verbesserung der Ergonomie für die am Band Beschäftigten umgesetzt. In der neuen Finish-Halle für Elektrofahrzeuge werden die Zählpunkt-8-Bänder sowie die Anlagen für die Fahrdichtigkeitsprüfung aufgebaut und in Betrieb genommen. Somit kann ab der zweiten Jahreshälfte der Prüf- und Abnahmeprozess der ID. Modelle in der direkt an die Montagehalle angebundene Finishhalle, Halle 20B, durchgeführt werden. Dadurch wird der Fertigungsprozess weiter optimiert.
Erwin Buss, Leiter Fertigungsplanung Werk Emden: „Nach der erfolgreichen Integration des ID.4 am Standort freuen wir uns jetzt auf die Integration des komplett neuen ID. AERO. Nach dem Werkurlaub werden wir bereits mit der Produktion der ersten Vorserienfahrzeuge des Variant beginnen.“
Letzte Passat Limousine aus Emden
Während alles für die Produktion der ID. Modelle optimiert wird, liegt in der MQB-Fertigung das Hauptaugenmerk insbesondere auf dem Auslaufen der Passat Limousine sowie den damit verbundenen Prozessanpassungen. Der Passat Variant wird dagegen weiterhin produziert. Zunächst in Emden und anschließend am Volkswagen Standort in Bratislava. Der Passat ist eines der traditionsreichsten Modelle in Europa. Mit der achten Generation der Passat Limousine geht eine Ära zu Ende – sowohl für das Werk Emden als auch für den gesamten europäischen Markt. Nach über 49 Jahren – 45 davon in Emden – endet die Produktion des Modells. Seit 1977 hat das Werk Emden mehr als 2,2 Millionen Fahrzeuge des Passat Limousine produziert.
Fertigungsleiter Thomas Scholz: „Wenn wir auf die Historie des Emder Werkes zurückblicken, war die Passat Limousine für viele Jahre treuer Begleiter in der Fertigung und hat den Fahrzeugmix in der Produktion maßgeblich bestimmt. Mit dem Auslauf der Passat Limousine lassen wir von einem bedeutenden Produkt der MQB-Familie los. Umso mehr freuen wir uns auf den Produktionsstart der ID. AERO Limousine im nächsten Jahr. Ein besonderer Dank gilt der gesamten Mannschaft, die Jahrzehnte mit viel Herzblut die Limousine gefertigt und auf die Straße gebracht hat.“
Niedersachsen ist Zentrum der Elektromobilität
Nach Zwickau und den chinesischen Werken in Anting und Foshan folgte Ende Mai das Werk in Emden mit dem Produktionsstart des ID.4 als zweiter deutscher E-Standort. Ebenso in diesem Jahr ist Hannover mit der Produktion des ID. Buzz an den Start gegangen, und auch in Chattanooga läuft die ID. Produktion an. Damit schafft die Marke Volkswagen bereits 2022 die Voraussetzungen dafür, perspektivisch an ihren Standorten in Europa, USA und China 1,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf MEB-Basis zu bauen. In Emden hat Volkswagen rund eine Milliarde Euro in den Umbau des Werks mit seinen 8.000 Beschäftigen investiert. Emden ist damit der erste High-Tech-Standort für Elektromobilität in Niedersachsen. Bis 2026 investiert der Volkswagen Konzern insgesamt 21 Milliarden Euro im Bundesland und macht Niedersachsen zu Deutschlands Zentrum für Elektromobilität.