Wohl jeder kennt das Szenario, und jeder fürchtet es insgeheim: hektischer City-Verkehr zur Feierabendzeit, eine Kreuzung mit zehn Fahrspuren aus vier Richtungen. Die eigene Ampel schaltet auf Grün, die Kolonne rollt an, aber plötzlich ertönt ein Martinshorn – von irgendwoher. Die Richtung ist nicht zu erkennen, Blaulicht ist auch keines zu sehen. Was tun? Stehen bleiben, irgendwie in eine Lücke ziehen oder doch weiterfahren, um sich über die Kreuzung zu retten?
Volkswagen Entwickler Thomas Biehle hat eine viel bessere Lösung zu bieten. „Im neuen Golf können wir den Fahrer mit unserer neuen, serienmäßigen Car2X-Technologie unterstützen“, sagt der Fahrsicherheits-Experte. Mit der Funktion „Gefahrenwarnung“ weist das Auto im Rahmen der Systemgrenzen von sich aus auf die kritische Situation hin. Im Digital Cockpit erscheint die Warnung „Einsatzfahrzeug“; ein Pfeil zeigt die Richtung an, aus der der Rettungswagen kommt, dazu ist der ungefähre Abstand zu sehen und ein Warnton zu hören. Der Fahrer hat daher mehr Zeit, sich richtig zu entscheiden.
Die innovative Car2X-Technologie, die Volkswagen als erster europäischer Hersteller in die Serie bringt, basiert auf dem Funkstandard WLANp. Biehle erklärt das Prinzip: „WLANp, in Europa offiziell als ITS-G5 bezeichnet, ist speziell für die spontane lokale Kommunikation zwischen Fahrzeugen entwickelt worden und kommt ohne Mobilfunknetz aus. Es funktioniert also in den EU-Ländern im Rahmen der Systemgrenzen flächendeckend. Fahrzeuge, die die Hardware-Module dafür an Bord haben – in unserem Beispiel auch der Rettungswagen –, tauschen über WLANp Positionsdaten und Informationen direkt miteinander aus. Das kann in einem Radius von bis zu 800 Meter und innerhalb von Millisekunden möglich sein. Die Daten werden nirgends gespeichert, der Datenschutz ist also gewährleistet.“