Frauen, auch aus der Nationalmannschaft, haben sich geoutet und viele sind sogar mit ihrer Partnerin verheiratet.“ Mit den rund 500 Mitgliedern von #WeDriveProud kümmert sich Griese bei VW um Themen wie das Outing am Arbeitsplatz und im Sport, die Wirkung und Entwicklung von Netzwerken sowie die Rolle von Vorbildern.
Aufzeigen, dass es machbar ist, möchte auch Corinna Griese. Sie forderte, dass sich die Strukturen im Männerfußball ändern: „Das Problem sind oftmals gar nicht die Spieler, sondern eher die Manager oder Berater, die von einem Outing abraten.“ Das Feedback auf das Comingout des britischen Spielers Jake Daniels, der im Mai 2022 an die Öffentlichkeit trat, sei unglaublich positiv gewesen, „aber wenn es 1.000 positive Kommentare gibt und drei negative, dann werden die drei negativen noch viel zu sehr in den Fokus gerückt. Junge Spieler brauchen Unterstützung und eine sichere Umgebung, um zu wachsen und Selbstvertrauen zu entwickeln.“ Michael Gunning zeigte sich beeindruckt vom Schritt, den Daniels gemacht hat: „Zu sehen, wie Jake mit 17 Jahren diese Verantwortung übernahm, war unglaublich. Wenn ich jemanden gehabt hätte, zu dem ich hätte aufschauen können, als ich jung war, wäre mein Leben so viel einfacher gewesen“, sagt der heute 28-Jährige.
Ungleichheiten herrschen immer noch vor
Beat Wehrle, Programm-Vorstand vom Kinderhilfswerk terre des hommes, kämpft dafür, dass junge Menschen frei von Diskriminierung aufwachsen und leben können: „Die Gleichstellung der Geschlechter ist kein Thema, mit dem sich nur der Spitzensport beschäftigen muss, es betrifft die ganze Gesellschaft.“
Die immer noch vorherrschenden Ungleichheiten seien nicht mehr haltbar. Mit terre des hommes setzt sich der Schweizer Wehrle für das Recht von Kindern auf eine gesunde Umwelt und für den Schutz diskriminierter Bevölkerungsgruppen ein. „Mädchen, Jungen, aber auch Minderheiten fühlen sich häufig nicht gesehen und befinden sich in einem komplexen Kreislauf.