Almuth Schult hütet seit Jahren sehr erfolgreich das Tor des VfL Wolfsburg und der Nationalmannschaft. Seit April dieses Jahres hütet sie zudem ihre Zwillingsbabys. Ein Interview über Kind, Karriere – und Königsklasse.
Almuth, seit 50 Jahren spielen Frauen in Deutschland offiziell Fußball. Erinnerst du dich noch, wie du begonnen hast? Mein großer Bruder hat irgendwann angefangen. Und weil kleine Schwestern immer das wollen, was die großen Brüder machen, bin ich mitgegangen. Ich fand den Fußball gleich toll und habe sehr viele Freunde kennengelernt. Natürlich habe ich lange in einer Jungsmannschaft gespielt, Mädchenteams gab es in unserer dünn besiedelten Gegend nicht. Heute stehst du beim VfL Wolfsburg zwischen den Pfosten – und bist dieses Jahr Mutter von Zwillingen geworden. Mutter und Fußballprofi zugleich – das ist eine Seltenheit. Ich meine, dass tatsächlich in den letzten 25 Jahren keine Spielerin, die ein Kind bekommen hat, in der Bundesliga weitergespielt hat. Die letzte war meines Wissens Martina Voss-Tecklenburg, die heutige Nationaltrainerin. Bekannte Spielerinnen wie Celia Šašić oder Lira Alushi haben ihre Karriere beendet, als sie Mütter wurden.
Erfolgreiche Karriere Position: TorhüterinStationen: 1996-2007 FC SG Gartow, 2007-2008 Hamburger SV, 2008-2011Magdeburger FFC, 2011-2013 SC 07 Bad Neuenahr, Seit 2013 VfL Wolfsburg Erfolge: U-20-Weltmeisterin 2010, Europameisterin 2013, Champions-League-Sieger 2014, Deutscher Meister 2013/14, 2016/17, 2017/18, 2018/19, 2019/20, Deutscher Pokalsieger 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, Olympiasiegerin 2016Auszeichnungen: Welttorhüterin 2014
Warum machst du weiter? Ich habe von Anfang an gesagt: Für mich ist das eine bewusste Entscheidung. Außerdem habe ich einen laufenden Vertrag, den möchte ich gern erfüllen. Vorher habe ich mich dazu lange mit meiner Familie besprochen.