Das Jahr 2019 stand wie kein anderes im Zeichen des Klimaschutzes. Junge Aktivistinnen wie die Schwedin Greta Thunberg mobilisierten Millionen Menschen auf der ganzen Welt, um Politiker und Unternehmen zu entschiedeneren Maßnahmen gegen Klimawandel, Erderwärmung und CO2-Emissionen zu bewegen. Volkswagen unterstützt diese Ziele, bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen und hat auch deshalb in diesem Jahr umweltschonende Antriebstechnologien und Produktionsweisen mit voller Kraft vorangetrieben. Konzernweit hat sich Volkswagen dazu verpflichtet, bis 2050 komplett bilanziell CO2-neutral zu werden. Das erklärte Ziel des Pariser Abkommens: die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Das stärkste Mittel von Volkswagen im Jahr 2019: der neue ID.3., das erste bilanziell CO2-neutrale Elektroauto der Welt.
Was wir fürs Klima tun
2019 stand im Zeichen von Klimaschutz und Dekarbonisierung. Umso entschiedener setzt Volkswagen auf E-Mobilität, sauberen Strom und eine CO2-neutrale Lieferkette. Wir fassen zusammen und bieten dazu fünf Infografiken.
Mit dem ID.3 beginnt eine neue Ära – auch beim Thema Nachhaltigkeit. Denn das Elektroauto ist bei Übergabe an den Kunden bilanziell CO2-neutral. Möglich wird das unter anderem, weil sowohl die Herstellung der Batteriezellen als auch die Fahrzeugproduktion mit 100 Prozent Grünstrom funktionieren. Nicht vermeidbare Emissionen gleicht Volkswagen durch Klimaschutzprojekte aus. Während der Nutzungsphase liegt es an den Kunden, auch zum Laden Grünstrom zu verwenden – passende Angebote macht Volkswagen über die Tochtergesellschaft Elli („Electric Life“). Mit dem ID. Charger können Kunden ihr E-Auto künftig bequem und schnell zuhause laden. „Für die Marke Volkswagen ist der ID.3 der Auftakt einer großen Elektro-Offensive“, betonte der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess. Der Konzern plant bis 2029 bis zu 75 reine E-Modelle auf den Markt zu bringen und dazu etwa 60 Hybridfahrzeuge. Die Zahl der projektierten Elektrofahrzeuge steigt bis 2029 auf rund 26 Millionen Fahrzeuge. Zudem will Volkswagen bis 2029 fast sechs Millionen Hybridfahrzeuge absetzen. Etwa 20 Millionen der geplanten E-Fahrzeuge bis 2029 basieren auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten des Konzerns (MEB). Durch diese Offensive wird sich das Gesicht der Fahrzeugflotte nachhaltig verändern. „In rund zehn Jahren wird in Europa und China fast jedes zweite Konzernfahrzeug ein Elektro-Auto sein. Kein anderer Traditionshersteller verfolgt einen so konsequenten Kurs wie wir“, sagte CEO Herbert Diess.
Die Modelle der ID. Familie sind konsequent auf Elektromobilität ausgelegt und schöpfen die Möglichkeiten dieser Technologie optimal aus. Die Fahrzeuge bieten hohe Reichweiten, viel Platz, dynamisches Fahrverhalten und ein neues Niveau der digitalen Vernetzung. Als erstes Modell läuft seit November 2019 im Werk Zwickau der kompakte ID.3 vom Band, dessen Marktstart 2020 sein wird. Wenig später folgen das SUV ID. CROZZ, der ID. BUZZ und die Limousine ID. VIZZION. Volkswagen wird künftig in jedem Segment attraktive Elektroautos anbieten – von der Kompaktklasse bis zum Lifestyle-Bulli. Für die Kunden bedeuten Elektrofahrzeuge Fahrspaß und hohe Beschleunigung bei gleichzeitig geringen Kosten für Wartung und Unterhalt. „Das Auto hat eine große Zukunft. Es wird sauber und sicher. Gleichzeitig erfüllt es einen zeitlosen Wunsch, der die Menschen bewegt: Selbstbestimmung und Freiheit, Technik, Fortschritt und Wohlstand“, sagte Herbert Diess.
Die Ökobilanz zeigt, wie nachhaltig Produkte wirklich sind
Entscheidend ist: Volkswagen baut nicht einfach nur Elektroautos, sondern schaut sich den gesamten Lebenszyklus von den Rohstoffen bis zum Recycling an – im Rahmen der so genannten Produktlebenszyklus-Analyse, auf Englisch Life Cycle Assessment (LCA). Insbesondere die Zellfertigung ist heute noch sehr energieintensiv, auch das Laden mit Kohlestrom belastet die Gesamt-Ökobilanz. Um das Elektroauto nachhaltig auf Klimaschutz zu trimmen, müssen deshalb gerade diese Bereiche angegangen werden. Genau das macht Volkswagen: von der Fahrzeugentwicklung bis zu den benötigten Rohstoffen, von Logistik bis Produktion, vom ersten bis zum letzten Kilometer auf der Straße, von der Abmeldung bis Recycling. Für die Analyse wird zuerst das Leben eines Autos in drei Phasen unterteilt. Die Produktion, die Nutzungsphase und die Verwertung. Die Produktion hat drei Unterkategorien, für die Daten erfasst werden: Rohstoffgewinnung, Komponenten- und Fahrzeugproduktion. Die Nutzungsphase unterteilt sich in Kraftstoff-/Strombereitstellung und Fahrzeugemissionen. Natürlich ist auch Recycling für Volkswagen ein großes Thema, zum Beispiel bei der Zweitverwertung von Batterien oder der Aufarbeitung und dem Wiedereinsatz wertvoller Materialien.
Die Lieferkette ist für nachhaltige Elektromobilität auch deshalb wichtig, weil die Produktion leistungsstarker Batterien energieintensiv ist. Deshalb entsteht bei der Herstellung eines E-Autos deutlich mehr CO2 als bei einem Fahrzeug mit klassischem Benzin- oder Dieselmotor – im Schnitt das 1,5-fache. E-Autos haben also gegenüber konventionellen Antrieben vom Start weg einen Nachteil in der CO2-Bilanz. Konsequenter Klimaschutz muss deshalb früh ansetzen. Bei der Batterie erschließt sich die Optimierung schnell: Nutzt man für die Herstellung der Batterien konsequent Grünstrom, dann sinkt die Umweltbelastung enorm. Die Batteriezellen für den ID.3 liefert das koreanische Unternehmen LG Chem, das die Zellen in Europa fertigt und dafür in eine Fertigungsstätte in Polen investierte. Volkswagen hat mit LG Chem bereits vor längerem vereinbart, dass für die Fertigung der Batteriezellen zertifizierter Grünstrom bezogen wird. So sinken die CO2-Emissionen aus diesem Bereich fast auf null. Weitere Schwerpunkte für CO-Reduzierungen in der Lieferkette betreffen die Stahlproduktion und die Herstellung der E-Motoren. Beim Stahl sind durch komplexe Prozesse in einigen Jahren sogar Einsparungen bis zu 70 Prozent möglich. Beim E-Motor verwendet Volkswagen für das Gehäuse aufbereitetes Aluminium. Das Einsparpotenzial dieser und anderer Maßnahmen liegt bei immerhin noch 50 Prozent.
Volkswagen bündelt Batteriezellen-Verantwortung in Salzgitter
Da Batteriezellen die Schlüsselkomponente für die E-Mobilität sind, hat Volkswagen in diesem Jahr die konzernweite Verantwortung für Entwicklung, Beschaffung, Projekt- und Portfoliomanagement sowie Qualitätssicherung aller Batteriezellen im Center of Excellence in Salzgitter gebündelt. Rund 300 Experten arbeiten dort in den Bereichen Elektrochemie und Zelltechnologie sowie aus den klassischen Bereichen wie Qualitätsmanagement, Konstruktion und Beschaffung – konzern- und funktionsübergreifend. Für den Aufbau einer eigenen 16-Gigawattstunden-Batteriezellfabrik mit dem Joint Venture Partner Northvolt investiert der Konzern knapp eine Milliarde Euro. Aber auch andere Maßnahmen sorgen für eine nachhaltige Lieferkette „Wir bestehen bei allen Lieferanten auf menschenwürdigen Abbaubedingungen. Wir wollen für unsere Batterien ausschließlich industriell abgebautes Kobalt nutzen. Unternehmen, die Kobalt aus illegalem Kleinbergbau einkaufen, dulden wir nicht in unserer Lieferkette“, sagte Frank Blome, Leiter des Center of Excellence in Salzgitter. Außerdem wird der Kobalt-Anteil in den nächsten Generationen der Batteriezellen reduziert. „Auch völlig kobaltfreie Batterien sind vorstellbar“, so Blome.
Das Schlüsselwort, um den Klimawandel einzugrenzen, lautet Dekarbonisierung – gemeint ist die Reduzierung von Kohlendioxidemissionen (Carbon steht für Kohlenstoff). Die Wirksamkeit aller Maßnahmen zur CO2-Reduzierung fließt auch in den „Decarbonization Index“ (DKI) ein. Dieser hat konzernweit eine zentrale Bedeutung als Key Performance Indikator der Strategie „Together 2025“ – und dem darin formulierten Ziel, ein weltweit führender Anbieter nachhaltiger Mobilität zu werden.
In der Umstellung auf eine CO2-neutrale Wirtschaftsweise liegt zugleich auch eine große wirtschaftliche Chance. „Bei dem strategischen Ziel, weltweit führender Anbieter für E-Mobilität zu werden, kann die Fokussierung auf die konsequente Dekarbonisierung ein starker Wettbewerbsvorteil sein“, sagte Georg Kell, Sprecher des unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirats von Volkswagen. „In jedem Fall bietet sie die beste Weichenstellung für den gemeinsamen Weg in eine sichere und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft auf einem lebenswerten Planeten.“ Volkswagen CEO Herbert Diess betonte ebenfalls die strategische Bedeutung des Themas für das Unternehmen: „Klimaschutz ist keine Bürde, sondern eine neue Chance für Deutschland und Europa. Hier kann jetzt der Heimatmarkt, der Leitmarkt für die neue, CO2-neutrale Mobilität entstehen. Klimaschutz wird zum Innovationsmotor und erzeugt zunehmend Wettbewerbsvorteile. Wir können den Wandel so gestalten, dass sich jeder Klimaschutz leisten kann.“