Volkswagen strebt an, mit seiner einheitlichen Software-Plattform erhebliche Skalenvorteile zu erzielen. Die Fahrzeugflotte wird perspektivisch mehr als 10 Millionen vollvernetzte Neufahrzeuge pro Jahr umfassen, wodurch die Kosten für die Integration der Software in jedem einzelnen Fahrzeug beträchtlich sinken. Zugleich werden digitale Ökosysteme mit einer steigenden Zahl an angebundenen Fahrzeugen stetig attraktiver für neue Partner und neue Kunden.
Ab dem 1. Januar 2020 wird die Car.Software-Organisation als eigenständige Geschäftseinheit im Konzern agieren. Bis 2025 will die neue Organisation mehr als sieben Milliarden Euro in ihre Aufgaben und Projekte investieren. Volkswagen wird hierzu flexible Arbeitsmodelle, neueste Technologien der Kollaboration und agile Formen der Zusammenarbeit einbringen.
Industrial Cloud vernetzt Produktion
Neben der Automotive Cloud, die Volkswagen CEO Herbert Diess im Februar gemeinsam mit dem Microsoft CEO Satya Nadella vorgestellt hat, treibt Volkswagen ein zweites großes Cloud-Projekt voran, die Industrial Cloud. Diese wird gemeinsam mit Amazon Web Services aufgebaut und soll perspektivisch den globalen Produktionsverbund des Konzerns mit 122 Fertigungsstätten vernetzen.
„Wir werden die Produktion als Wettbewerbsfaktor für den Volkswagen Konzern weiter stärken. Unsere strategische Zusammenarbeit mit Amazon Web Services schafft dafür wichtige Voraussetzungen“, sagt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender von Porsche und im Vorstand der Volkswagen AG für Produktion zuständig. „Der Volkswagen Konzern mit seiner globalen Expertise in der Automobilfertigung und Amazon Web Services mit seinem Technologie-Know-how ergänzen sich hervorragend. Mit unserer globalen Industrie-Plattform wollen wir ein wachsendes industrielles Ökosystem schaffen, von dessen Transparenz und Effizienz alle Beteiligten profitieren.“
In der Cloud sollen die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus sämtlichen Fabriken zusammengeführt werden. Dadurch kann Volkswagen Prozesse besser analysieren – und beschleunigen. Perspektivisch soll auch die globale Lieferkette mit mehr als 30.000 Standorten und 1.500 Partnerunternehmen in die Cloud integriert werden.
Die Bedeutung dieser Vernetzung unterstreicht auch Volkswagen Konzern IT-Chef Martin Hofmann: „Heute haben wir noch die Situation, dass sich die IT auf Fertigungsebene in den Werken teilweise unterscheidet – weil die meisten Standorte sehr unterschiedlich sind. Das macht es nicht einfach, Daten zu vereinheitlichen und übergreifend zusammenzufassen. Mit der Volkswagen Industrial Cloud schaffen wir das: Wir führen die Daten aus allen Standorten zusammen. Künftig können wir alle Kennzahlen aus Produktion und Logistik, egal welcher Art, global auswerten und steuern. Wir schalten Industrie 4.0 live.“