Der Offroadpark Südheide liegt zwischen Wolfsburg und Celle, nur etwa 30 Minuten von der Autostadt entfernt. Hier pflügen neben SUVs auch regelmäßig harte Offroader und Quads durchs Gelände. Die Natur hat sich auf dem rund zehn Hektar großen Areal fast alle ehemaligen Gebäudeteile wieder zurückerobert. Riesige, verwitterte Holzträger erinnern an die frühere Verwendung des Geländes als Schießstand der Bundeswehr.
„Todesmutig von der Bremse gehen!“
Matthias Luft, Auto-Blogger bei Motoreport.de und Youtuber, testete zusammen mit 20 internationalen Influencern die aktuelle Volkswagen SUV-Familie im Offroadpark Südheide auf Herz und Nieren.
Wiedersehen mit der Volkswagen Driving Experience
Unsere Gruppe aus britischen, tschechischen, russischen und deutschen Influencern startet mit einer kurzen Einweisung durch die Volkswagen Driving Experience: Immer mit geschlossenen Fenstern fahren, genug Sicherheitsabstand halten und bloß nicht alleine versuchen, abgelegene Pfade durch das zehn Hektar große Waldstück zu erkunden. Ich freue mich, Heiko in Wesendorf wieder zu treffen: Der Instruktor unserer Gruppe hat uns vom Nutzfahrzeug bis zum Sportwagen schon oft in die Grenzbereiche von Volkswagen geführt.
Liebevoll eingerahmte Collagen zieren die Wände des Seminarraums: Heiko erinnert sich gerne an seine ersten Fahrten auf diesem Parcours mit früheren Generationen des Touareg, Tiguan und Passat Alltrack zurück.
Mit dem Touareg „voll digital“ durchs Gelände
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Nieselregen starten wir nach und nach die Sechszylinder unserer Touaregs. Außen mit potentem Sound, innen kaum hörbar. Dass wir es gern warm hätten, ahnt der Touareg bereits und hat die Sitzheizung automatisch aktiviert. Die Offroadstrecken sind zwar künstlich geschaffen, haben es aber ganz schön in sich. Erste, kleine Hügelfahrten erledigen wir im Modus „Offroad eins“. Bis wir vor einem kleinen, künstlich angelegten Tümpel stehen: „Wir stellen uns vor, dass wir unsere Tagestour nur beenden können, wenn wir auf die andere Seite gelangen!“, gibt uns Heiko per Funk durch. Wir heben den Touareg auf Offroad Level zwei, also auf sieben Zentimeter über seine normale Bodenfreiheit, an. Selbst mit dem riesigen Touareg kostet es Überwindung, in so tiefes Wasser zu fahren. Der Motor wird aber dank einer Watttiefe von 50 Zentimetern bei langsamer Fahrt noch lange keinen Schaden nehmen – und die Insassen auch nicht.
Was mich nach dem ersten Teil der Offroadfahrten am meisten beeindruckt: Man bewegt sich entkoppelt und praktisch voll digital durch unwegsames Gelände. Die Luftfederung schluckt überraschend viele Unebenheiten. Beim Durchrollen von tiefen Bodenwellen ahne ich im Cockpit nicht, wie spektakulär die Situation von außen aussieht – mit einem Rad in der Luft. Die Akustikverglasung sorgt für absolute Stille trotz teils meterhoher Matschfontänen, die unsere Fahrzeuge an glitschigen Steigungen aus den Radhäusern schleudern. Ein britischer Kollege berichtet mit Video: „I never thought moving nearly two tons through hard terrain could be so smooth“. Wir wissen: Der Touareg ist nicht als harter Offroader konzipiert. Was er aber als Lifestyle-SUV im Gelände schafft, ist beeindruckend.
Wenn schon Offroad, dann auch authentisch! Aber so romantisch und vorweihnachtlich das frostige Winter-Barbecue unter Heizpilzen auch ist: Optionale Sitz- und Lenkradheizung locken wieder in die Autos. Unsere Gruppe schnappt sich jetzt die T-Roc. Ich bekomme ein Fahrzeug direkt hinter Heiko, bemühe mich also, der Ideallinie über den sandigen Boden, quer durch Pfützen und vorbei an Baumstämmen möglichst gut zu folgen. Mit einer Bodenfreiheit von ca. 16 Zentimetern muss man zumindest etwas mehr als beim Touareg aufpassen, um nicht aufzusetzen: Die Spuren in den lehmigen Offroadpisten sind von unseren Vorgängern schon tief eingefahren und teils sehr rutschig.
Bei 45% bergab einfach den Schwung halten!
Nach fünf Minuten Eingewöhnung an das Kompakt-SUV folgt gleich die erste Herausforderung: Ein Hügel mit 45 prozentiger Steigung über 15 Meter erhebt sich direkt vor uns und will erklommen werden. Mit etwas Schwung und vor allem gleichmäßig dosiertem Gas sollten der T-Roc und ich das schaffen. Kurz vor der Spitze droht es eng zu werden: Die Spur ist schon sehr tief und matschig. Der optionale Allradantrieb des T-Roc hat jetzt spürbar zu tun um sich bloß nicht festzufahren. Die Überwindung an diesem Punkt: Trotz umherfliegenden Sandes und eingeschränkter Lenkfähigkeit
konstant am Gas zu bleiben und die Traktionskontrolle einfach machen zu lassen. Blind mit Blick in den Himmel weiter nach oben zu fahren, bis der Horizont wieder ins Bild rückt. Den Diesel lässt die Steigung in Sachen Leistung völlig kalt, alle elektronischen Helfer bringen mich nach wenigen Sekunden nach oben.
Mit sanften Bremseingriffen bremst mich der T-Roc auf eine Geschwindigkeit unter 10 km/h ein, bei der die Räder stets Traktion behalten und nicht blockieren. Langsam (und voll lenkfähig) bringt er mich wieder nach unten. Nach zahlreichen weiteren Wasserdurchfahrten, Verwindungen und Schrägfahrten lassen wir unseren Winter-Offroad-Drive bei einem ausgiebigen Technik-Plausch ausklingen. Um die Ecke steht schließlich exklusiv für uns schon ein neues Mitglied der Volkswagen SUV Familie: Der Tiguan Offroad. Er ist symbolisch zwischen T-Roc und Touareg geparkt und wartet auf seine eigene Story.