Michael Arndt sitzt allein vor dem Rechner, als er seine erste virtuelle Expertenkonferenz eröffnet. Noch im vergangenen Jahr hatte der Leiter des Volkswagen Vertriebs Deutschland Dutzende Außendienstler in Dresden zusammengetrommelt, um wichtige Themen zu besprechen. Jetzt ist die Neuauflage fällig – aber Corona macht einen Strich durch die Rechnung. „Gerade in der Krise ist Austausch wichtig, um mit der veränderten Lage umzugehen. Wir brauchen regelmäßiges Feedback aus dem Handel und können nicht warten, bis die Pandemie vorbei ist“, sagt Arndt. Die Lösung: ein Online-Format. Erste Erfahrungen sind so gut, dass der Vertrieb Deutschland auch künftig auf virtuelle Veranstaltungen setzen will. Es ist eines von vielen Beispielen, die zeigen, wie Volkswagen in der Pandemie zu einem digitaleren und gleichzeitig nachhaltigeren Unternehmen wird.
Fünf Stunden dauert die erste virtuelle Expertenkonferenz. Auf der Agenda: Verkaufsförderprogramme, Gebrauchtwagen, neue Elektroautos. „Wir haben alle Themen besprochen, mit denen wir uns auch bei einer Präsenzveranstaltung beschäftigt hätten“, sagt Arndt. In kleinen Workshops werden viele weitere Fragen beantwortet.
Mehr Zeit für die Familie
Nicht nur für die Zusammenarbeit, auch für den Klimaschutz ist das neue Format ein Gewinn. Arndt schätzt, dass die Besucher der letztjährigen Konferenz in Dresden zusammengerechnet knapp 100.000 Kilometer mit dem Auto gefahren sind. Geschätzte CO2-Emissionen: rund 15 Tonnen. Bei einem fünfstündigen Online-Meeting dagegen fällt nur ein Bruchteil an – weniger als 100 Kilogramm.
Arndt ist überzeugt, dass viele Teilnehmer die virtuellen Treffen ebenfalls als Verbesserung empfinden. „Unsere Außendienstler sind ohnehin viel unterwegs. Etliche verzichten wahrscheinlich gern auf eine Dienstreise, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen“, sagt er. Die Rückmeldungen seien fast durchweg positiv.