Der persönliche Blick auf den Genfer Automobilsalon von Moderatorin Sarah Elsser
Innovationen müssen „menscheln"
Der Automobil-Salon in Genf ist noch bis Sonntag für Besucher geöffnet. Auf dem Volkswagen Stand gibt es täglich den Talk „Volkswagen Move Forward". Experten beantworten Fragen zu Themen wie „Die Zukunft der Mobilität", „Die Zukunft in der digitalen Welt" und „Intelligentes Fahren der Zukunft". Moderatorin ist Sarah Elsser, die hier ganz persönlich schreibt, wie sie die Gespräche auf dem Volkswagen Messe-Stand erlebt.
„Ich war eine der letzten, die ein Handy hatte. Meine Freunde hatten schon über 500 Facebook-Kontakte, bevor ich mal auf „Registrieren" geklickt habe. Der neue Smart-TV stand ganze zwei Wochen verpackt im Flur, nachdem mein geliebter Röhrenfernseher am letzten Flackern zu Grunde ging. Nein, als Early Bird würde ich nicht durch gehen. Ich mag Beständigkeit. Und ausgerechnet ich moderiere in Genf „Volkswagen Move Forward" – das neuen Talkformat rund um unsere Zukunft in Sachen Mobilität und digitale Dienste im Alltag! Kein Scherz… und der Grund dafür… sind Sie!
Bevor jetzt jemand an der Entscheidungsfähigkeit von Volkswagen zweifelt – ich habe mich tatsächlich auf den Bereich „Mobilität der Zukunft" spezialisiert. Warum? Weil da jetzt doch die Sache mit dem „Bird", also dem Vogel ins Spiel kommt. Wer im Biologie-Unterricht aufgepasst hat, kann sich noch an die Geschichte mit Darwin erinnern. Evolutionstheorie. Die Vögel, die sich verschiedene Schnäbel wachsen ließen, um den Baum in jeder Nische besetzen zu können. Meine Nische heißt Neugier. Ich bin fest davon überzeugt: Wir alle sind gerade Teil einer großen Digital- und Mobilitätsevolution – ob wir nun Röhrenfernseher lieben oder nicht. Die Welt ändert sich rasend schnell. Seit über einer Woche halte ich mich am Schauplatz dieser Entwicklung auf, dem Genfer Automobilsalon. Elektroautos, Drohnen, Zweiräder, mobile Dienste im Auto, virtuelle Welten. Darwin würde hier sofort Stift und Papier zücken. Oder eben eine Smartphone-App.
Die großen Zukunft-Trends
Die klaren Trends der Zukunft heißen Elektromobilität, individuelle Mobilität, autonomes Fahren und digitale Services. Alles läuft darauf hinaus. Am Stand von Volkswagen sogar ganz sprichwörtlich: Alle Wege führen zu den ID. Modellen, der visionären Elektro-Familie. Damit soll ich in Zukunft also individuell reisen. Mein Auto erkennt mich als Fahrerin. Stellt mir das Licht passend zur Stimmung ein, bringt mich voll elektrisch und – als Zukunftsvision – sogar mal fahrerlos von A nach B. Natürlich „always on" und voll ausgestattet mit den Apps meiner Wahl. Klar, meine angesammelten 500 Facebook-Freunde wollen auch bei langen Fahrten mit mir kommunizieren. Klingt verlockend. Sogar für einen digitalen Spätzünder wie mich. Trotzdem… die Vorstellung, dass ich dauerhafter Beifahrer werde und die Technik die Kontrolle hat, gibt mir ein mulmiges Gefühl – selbst wenn mir der ID. Vizzion* das Gefühl gibt, in einem heimeligen Wohnzimmer zu sitzen. Da ist sie wieder. Die Sache mit der Gewohnheit und den Trends. Zwickmühle. Geht es eigentlich nur mir so?
Ich setze mich einfach mal zu Tim und Reto in den ID. VIZZION. Vater-Sohn-Ausflug, ein bisschen Zukunft fühlen. Zu meiner Überraschung geht's den beiden wie mir: „Ich möchte nicht irgendwann nur noch Beifahrer sein, so dass die Technik die Kontrolle über den Menschen hat. Ich will wählen können. Ich bin ein Technik-Fan, aber ich liebe auch Oldtimer – für mich muss es in Zukunft auch einen Mix geben!" sagt Reto. Und auch Sohnemann Tim stimmt zu „Papa soll fahren, der fährt voll gut!" Trotzdem entwischt ihm nach einer Weile Probesitzen im ID. VIZZION noch ein „Hönnä guet". Dank App konnte ich später raus finden, dass das schweizerdeutsch für „total cool" ist.
Ich sehe aber auch, wie es bei all der Technik vor allem um eines geht: Kommunikation. Denn diese nahbare und menschliche Art technische Innovationen zu vermitteln, hilft am Ende auch der Technologie selbst: nur was wir Kunden wirklich verstehen und wollen, kann sich am Markt durchsetzen. Florian erklärt uns im Talk auch, dass wir Kunden quasi mitentwickeln dürfen – in dem er und andere Volkswagen-Experten unser Feedback unter anderem mit Psychologen analysieren und daraufhin die Anwendungen optimieren. Wie beruhigend! Und wie amüsiert die Zuschauer und ich auflachen, wenn Anja, die Expertin für intelligentes Fahren, von Ihrer ersten Erfahrung mit der automatischen Einparkhilfe erzählt: „Ich durfte das als eine der ersten testen bei Volkswagen. Und ich musste mich auf meine Hände setzen, damit ich nicht ins Lenkrad fasse!" Ja, Fortschritt braucht Zeit. Und Vertrauen. Aber durch so etwas wie den Talk in Genf lernen wir: hinter all den technischen Innovationen stehen am Ende eben doch Menschen. Menschen, denen es geht wie uns, die uns also verstehen. Die im Herzen auch alle kleine Röhrenfernseher-Fans sind…"
Sarah Elsser
Auch im ID. BUZZ treffe ich Besucher, die wie ich in der „Trend vs. Gewohnheit Zwickmühle" sind. Anna und Franz. Beide sind sich einig: Elektromobilität ist unverzichtbar in Zukunft. Nachhaltigkeit zählt! Trotzdem will Franz den Sound eines Verbrenner-Motors in Zukunft hören. „Wichtig ist mir vor allem die Emotion – ein Auto muss ein Auto bleiben!" betont Anna. Ich weiß was sie meint...
Digitale Evolution durch Kommunikation
Immer wieder fällt mir in den Gesprächen mit Besuchern auf: Wir haben alle Vorstellungen im Kopf, was wohl „diese Technik" mit uns und unserem Leben machen wird. Seit einer Woche darf ich stellvertretend für uns alle diese Befürchtungen und Gedanken den Volkswagen Experten stellen. Offen. Ehrlich. Das Talkformat „Volkswagen Move Forward" zielt auf eins ab: Verständnis. Verständnis, wie uns die neuen Technologien den Alltag erleichtern können. Einen Beitrag leisten können, sicherer unterwegs zu sein. Bei vielen Besuchern gibt's ein Aufblitzen im Gesicht. Erkenntnis. Überraschung. Vorfreude. Ja, so manch eine Besucherin knufft ihrem Mann in die Seite, wenn Yannick den Service „We Deliver" erklärt – ein Dienst, der es ermöglicht, Online-Bestellungen direkt ins eigene Auto liefern zu lassen. Keine langen Schlangen bei der Post mehr. Kein Belästigen der Nachbarn mit Stapeln von Paketen. Sorry Röhrenfernseher, das ist leider mal einfach nur cool!