Elf Jahre lang, von 1982 bis 1993, war Carl Hahn Vorstandsvorsitzender von Volkswagen. Unter seiner Ägide schuf der Konzern die Basis für den bis heute andauernden Erfolg in China. Das Engagement der Volkswagen AG zu einer Zeit, als sich China gerade wirtschaftlich geöffnet und reformiert hatte, war zugleich die Initialzündung für die chinesische Automobilproduktion, wie wir sie heute kennen. Am Samstag, den 15. Dezember 2018, erhielt Carl Hahn für seine Verdienste um die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen die Auszeichnung „Person des Jahres 2018“ des Nachrichtenmagazins "China Newsweek". Der inzwischen 92-jährige ehemalige Manager nahm die Würdigung im Staatsgästehaus Diaoyutai in Peking entgegen. Die Ehrung bedeute ihm sehr viel, sagte Carl Hahn.
Anlass für die Auszeichnung war das 40-jährige Jubiläum des vom damaligen chinesischen Staatschef Deng Xiaoping begonnenen Reformprozesses. Volkswagen war einer der ersten Autokonzerne weltweit, der die Chancen für den Markteintritt im Reich der Mitte erkannte. Hahn machte das Engagement in China zur Chefsache und besuchte das Land immer wieder. 1984 beispielsweise kam er gemeinsam mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl nach China – um mit dem deutschen Regierungschef symbolisch den Grundstein für das erste Volkswagen-Werk in Anting, rund 30 Kilometer westlich von Shanghai, zu legen. 1984 gründete Volkswagen auch das Joint Venture Shanghai Volkswagen, das heute unter dem Namen SAIC VOLKSWAGEN firmiert. Als Carl Hahn den Chefposten bei Volkswagen 1993 abgab, war mit FAW-Volkswagen bereits ein zweites Gemeinschaftsunternehmen hinzugekommen und ein starkes Fundament für die Autoproduktion in China gelegt.