Für die Abteilung von Melanie Metzger begann die Corona-Pandemie zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Mehr als drei Jahre hatte die Modellreihenleiterin mit ihrem Team auf den Start des vollelektrischen ID.3 hingearbeitet. Für Volkswagen das erste Modell einer neuen Ära. Im eigens eingerichteten Projekthaus hielt das Team die Fäden zusammen, um das Auto planmäßig auf die Straße zu bringen. Täglich Dutzende Besprechungen mit Entwicklern, Einkäufern oder Produktionsplanern. Kurz vor dem Ziel kam Covid 19 – und das Homeoffice. „Von einem Tag auf den anderen musste die gesamte Kommunikation online stattfinden“, sagt Metzger.
Skype-Meeting statt Projekthaus
Die Umstellung war groß, denn im Projekthaus war alles auf persönliche Begegnungen ausgelegt. 200 Köpfe unter einem Dach. Kurze Wege. Schnelle Absprachen. Spontane Diskussionen wurden im Homeoffice schwieriger – doch die Tagesstruktur blieb weitgehend erhalten. „Wir haben alle Meetings 1:1 in Skype übertragen“, berichtet Metzger. Ein großer Vorteil sei dabei gewesen, dass sich die meisten Beteiligten gut kannten. Kein Beschnuppern. Die Arbeit konnte sofort weitergehen. Schwieriger sei es, neue Kollegen ins Team zu integrieren.
Je länger das Homeoffice dauerte, desto klarer wurden die Vorteile. Ein Pluspunkt: mehr Effizienz. „Viele Meetings, die früher eine Stunde dauerten, sind heute nach einer halben Stunde beendet. Wir schaffen mehr in der gleichen Zeit“, sagt Metzger. Für die Organisatoren der Besprechungen entfalle außerdem die Suche nach einem passenden Raum. „Das hat uns früher oft aufgehalten.“