17 Showcars stehen vor dem Club-Haus des legendären Golf Clubs. Wo die Mitglieder sonst auf dem Putting Green üben, begutachten Prominente wie Moderator Jay Leno, Auto-Fans und Gäste aus aller Welt, wie die Zukunft des Automobils aussehen könnte. 16 Fahrzeuge, alle PS-stark, dunkel lackiert und kräftig. Mittendrin: Der ID. BUGGY. Mit seinem satten Grün-Ton passt er farblich perfekt zu der präzise geschnittenen Rasenfläche – und dennoch sieht ihn jeder sofort.
Der Publikumsliebling
Mit dem Concours d´Elegance endet die Monterey Car Week. Auf dem so genannten "concept lawn" zeigen die Automobilhersteller ihre spannendsten Studien. Der ID. BUGGY passt eigentlich gar nicht dazu – und genau deshalb ist es der richtige Ort für ihn!
Audi zeigt zum Beispiel den R8 LMS GT2, daneben der Porsche 993 Concept Gunther Werks, der Aventador SVJ Roadstar 63 von Lamborghini als Limited Edition und Bugattis La Voiture Noire. Der ID. BUGGY ist anders. Als ob er grinst. Fast ein wenig frech. So fliegen ihm die Herzen zu.
„Unglaubliche kulturelle Bedeutung“
„Der Wagen gehört auf jeden Fall hierher, einfach weil er eine unglaubliche kulturelle Bedeutung hat“, sagt Klaus Bischoff, Chefdesigner von Volkswagen: „Das sieht man auch an den Reaktionen der Menschen, wie sie darauf reagieren und dass das einen positiven Effekt hat: Das Grinsen kommt automatisch!“
Der Concours d´Elegance ist der glanzvolle und beeindruckende Abschluss einer für Auto-Enthusiasten grandiosen Woche auf der Halbinsel Monterey in Kalifornien. Nirgendwo sonst sieht man so viele Autos aller Generationen: Alte, teure, einzigartige. Wenn die Sonne aufgeht, also etwa 6:30 Uhr an diesem Sonntagmorgen, kommen die ersten Fans und sichern sich die besten Plätze. Sie wollen den Schmuckstücken möglichst nah sein. Sie schleppen Stühle, Sonnenschirme, gutes Essen und Getränke – voller Vorfreude auf einen wunderbaren Tag auf Bahn 18 des Golf-Clubs.
Schon manch großes Turnier ist hier am letzten Loch durch die tückischen Winde entschieden worden – heute ist es eine Auto-Flaniermeile. Verloren hat nur, wer keine Fotos mehr machen kann, weil sein Smartphone-Akku leer ist.
Insgesamt sechs Tage dauert die Monterey Car Week. Für Volkswagen die perfekte Gelegenheit, den ID. BUGGY erstmals zu Testfahrten auf die Straße zu bringen. Seit der Weltpremiere in Genf erobert die voll-elektrische Studie die Herzen lautlos und trotzdem rasant, so auch hier. Wer den ID. BUGGY sieht, bleibt stehen, winkt, fotografiert.
Erfinder des Dune Buggy
Sogar Bruce Meyers ist gekommen. Vor 55 Jahren hat er den Buggy erfunden, den legendären Meyers Manx – das historische Vorbild für den ID. BUGGY. Auf einer Käfer-Plattform hat der heute 93-Jährige den Dune Buggy aufgebaut. Mit dem ID. BUGGY, der auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) basiert, will Volkswagen dieses Konzept wiederbeleben. Andere Hersteller können die Plattform für eigenen Konstruktionen nutzen.
Am berühmten 17-Mile-Drive, der über die Halbinsel Monterey am Pazifik entlang, vorbei an drei Golfplätzen führt, sieht er den ID. BUGGY zum ersten Mal im Original. Zufällig kommt ein Buggy-Liebhaber mit einem grünen Original Meyers Max vorbei. „Ich finde es wunderbar, dass Volkswagen anerkennt, dass ich vor 55 Jahren diese verrückte Sache begonnen habe. Das ist mir sehr wichtig. Es ist außerdem eine schöne Erfahrung etwas getan zu haben, dass zu einem Phänomen wurde“, so Meyers. Der Stolz ist ihm auch heute noch anzumerken.
Tribut an die E-Mobilität
Und auch wenn die Monterey Car Week auf den ersten Blick den teuersten Oldtimern, den Super-Luxus-Autos und den PS-starken Sportwagen gehört – so ist die Elektromobilität doch auch hier längst in aller Munde. Bei der Auto-Show „The Quail” zollt eine Sonderausstellung der E-Mobilität Tribut und zeigt unter anderem elektrifizierte Volkswagen Klassiker aus den 1970er-Jahren wie einen Bus (1964) und einen Käfer "Zelectric Sedan" (1965). Sie teilen sich in diesem Jahr die Show mit den „Stammgästen“, den Vorkriegswagen, den Supersportwagen, den Eigenbauten der Kunden - eine Bestätigung für diejenigen, die in Zukunft voll auf Elektromobilität setzen.
Da passt es nur zur gut, dass nach dem ID. BUZZ (2017), dem ID. R (2018) nun mit dem ID. BUGGY zum dritten Mal in Folge ein besonderes Fahrzeug der künftigen ID.-Familie seinen Platz auf dem Concept Lawn hat. „Der Buggy hatte ja schon in den 70ern diesen Effekt, ein Gegenentwurf zu sein“, so Chefdesigner Klaus Bischoff, der beim Concours d´Elegance zur Jury gehört: „Er war ganz spitz nur für den einen Zweck, nämlich das Fahren am Strand, entworfen. Heute erinnert er die Menschen daran und erzeugt so eine unheimliche Sympathie. Das verbindet man mit einem bestimmten Lebensstil und es ist auch einfach cool, damit zu fahren.“
Beim Concours d´Elegance im französischen Chantilly hatte der ID. BUGGY im Juni bereits den Publikumspreis gewonnen. In Pebble Beach wird kein Sieger unter den Studien ausgezeichnet. Der ID. BUGGY bleibt also – wenn man so will – ungeschlagen. Wer die Reaktionen der Auto-Liebhaber gesehen hat, weiß aber, dass der voll-elektrische Beach-Cruiser wieder gute Chancen gehabt hätte. Er strahlt die Besucher an und sie strahlen sofort zurück – erst recht in der Sonne Kaliforniens.