Dass der Käfer im ostafrikanischen Ruanda eine ganz besondere Stellung hatte, erfuhr Hans-Ulrich Duwendag schon kurz nach seinem Dienstantritt in der Hauptstadt Kigali. Dort arbeitete Duwendag in den 60er Jahren in der deutschen Botschaft, wo kurz zuvor bei einem Empfang die Botschaftssekretärin vergeblich versucht hatte, den Eingang für Ruandas damaligen Präsidenten Grégoire Kayibanda freizuhalten. Als ein kleingewachsener und mit einem einfachen Pullover bekleideter Fahrer aus einem verbeulten Käfer stieg, wies sie den Mann energisch zurecht: „Ich muss den Eingang für den Präsidenten freihalten!" Darauf erwiderte der Fahrer in bestem Deutsch: „Ich BIN der Präsident!“
Den Käfer in Kenia persönlich abgeholt
Solche und andere Erlebnisse beschreibt Duwendag in seinem Buch „Tarzan, ein Missionar und zwölf Askaris“ (Agenda-Verlag, Münster, 2017).„Für mich war schon damals klar: Das Verhältnis von Volkswagen und Ruanda ist ein besonderes – und daher fuhr ich selbstverständlich auch einen Käfer.“ Auf den musste er aber zunächst noch warten – und ihn dann selbst im Hafen des rund 1.500 Kilometer entfernten Mombasa in Kenia abholen.