- Die verzehrfertigen Gerichte waren für derzeit geschlossene Betriebsrestaurants gekocht worden
- Dietmar Schulz, Leiter Nahrungsmittelproduktion: „Wir freuen uns, dass wir das Essen nicht entsorgen müssen, sondern damit die Tafel unterstützen können.“
- Gifhorner Tafel verteilt die Lebensmittel an Einrichtungen in der Region weiter
Bolognese-Soße, Nudeln und Hochzeitssuppe: Volkswagen spendet Lebensmittel an Gifhorner Tafel
Dort, wo normalerweise jeden Tag zehntausende Portionen Essen über den Tresen gehen, herrscht dieser Tage gähnende Leere: Die Betriebsrestaurants bei Volkswagen sind aufgrund der Corona-Krise seit Mitte März geschlossen – und bleiben es bis auf Weiteres. Im Kühlhaus der Wolfsburger Zentralküche stapeln sich seitdem die Lebensmittel, darunter zehntausende Portionen an verzehrfertigen Gerichten. Damit diese nicht entsorgt werden müssen, spendet Volkswagen einen Großteil an die Gifhorner Tafel.
Den Weg nach Gifhorn kennt Karsten Lange mittlerweile fast blind. Mehrmals pro Woche macht sich der Volkswagen Mitarbeiter derzeit mit einem Kühltransporter auf den Weg zur dortigen Tafel. Geladen hat er verzehrfertige Gerichte, die ursprünglich für den Verkauf in den Volkswagen Betriebsrestaurants gekocht worden waren: Mal hat Lange 6.000 Portionen Bolognese-Soße und 5.000 Portionen Nudeln an Bord – jeweils verpackt in 3-Kilo-Beutel. Ein anderes Mal Wirsing-Rahm-Gemüse und Milchreis. Und am Montag waren 700 Liter Hochzeitssuppe dabei, was umgerechnet etwa fünf gefüllten Badewannen entspricht.
„Viele Gerichte, die in den Betriebsrestaurants auf dem Speiseplan stehen, kochen wir bei uns in der Zentralküche ein paar Tage im Voraus und kühlen sie dann zur Lagerung sofort runter“, erklärt Dietmar Schulz, der bei der Service Factory den Bereich Nahrungsmittelproduktion leitet. Dazu zählt neben der Zentralküche auch die Fleischerei. Die mit der sogenannten Cook-and-Chill-Methode zubereiteten Lebensmittel sind in der Regel drei Wochen haltbar. „Da unsere Betriebsrestaurants mindestens vier Wochen geschlossen sind, hätten wir einen Großteil der bereits zubereiteten Gerichte schweren Herzens entsorgen müssen. Von daher sind wir froh, dass wir mit der Gifhorner Tafel einen dankbaren Abnehmer gefunden haben. So können wir in diesen für die ganze Gesellschaft schweren Zeiten sogar noch etwas Gutes tun“, sagt Schulz.
Bei der Gifhorner Tafel, eine der wenigen noch geöffneten Einrichtungen dieser Art in der Region, sind die Verantwortlichen glücklich über die Lebensmittel-Spende von Volkswagen. „Das ist ein absolutes Highlight für uns und hilft uns sehr bei unserer Arbeit“, sagt die Vorsitzende Edeltraud Sack. Einen Teil der Mahlzeiten geben die Ehrenamtlichen direkt an die Bedürftigen vor Ort aus, die restlichen Portionen werden an andere Einrichtungen in der Region verteilt, etwa an Frauenhäuser oder an die Flüchtlings- und die Lebenshilfe.