LICHTDEMONSTRATOR
Um künftige Lichtfunktionen optimal gestalten, testen und präsentieren zu können, hat das Volkswagen Design ein neues, innovatives Arbeitstool entwickelt: den Lichtdemonstrator – ein ID. Modell, mit dem die Designer das Licht der Zukunft in die Gegenwart projizieren. Mit ihm blicken die Volkswagen Designer über die heutigen Funktionen von Scheinwerfern und Heckleuchten hinaus und gestalten Lichtumfänge, die neue, intelligente und funktionale Inhalte im Exterieur abbilden.
Licht schreibt das Drehbuch der Handlungsabläufe
Im Hinblick auf die Exterieur-Lichtinszenierung beschäftigen sich die Designer insbesondere mit dem Drehbuch der Handlungsabläufe. So wird die Gestaltung dieser Abläufe um die Dimension der Zeit erweitert, um über die statische Anmutung hinaus das Produkterlebnis zu gestalten: Das Licht wird künftig begrüßen, verabschieden, warnen, interagieren, kommunizieren und dem Fahrzeug über ein editierbares Lichtverhalten eine individuelle Persönlichkeit verleihen. Fakt ist: In einer Zeit des Umbruchs der Mobilität messen die Lichtdesigner intelligenten Interaktionsinhalten die höchste Bedeutung zu. Stets im Mittelpunkt steht dabei der Mensch.
Die folgenden Szenarien – dargestellt mit dem Lichtdemonstrator – zeigen Ausschnitte einer neuen, funktionellen Lichtinszenierung für die Volkswagen der Zukunft. Dabei sind auch Szenarien, die derzeit noch nicht zulassungsfähig sind, da bislang der rechtliche Rahmen fehlt. Doch zur Aufgabe der Lichtdesigner gehört es, über heute noch vorhandene Grenzen hinaus sinnvolle Konzepte für die Welt von morgen und übermorgen zu entwickeln.
Welcome-Szenario / Augen blicken den Fahrer an
Licht wird künftig Emotionen und Gefühle vermitteln: Das Auto begrüßt. Es wacht bei der Annäherung des Fahrers auf. Das Welcome-Szenario startet mit dem Hochdimmen des VW-Logos. Dann folgt von diesem Zentrum aus ein 360-Grad-Lichtlauf rund um das Fahrzeug. Der Wagen öffnet dabei die Augen und schaut den Fahrer an. Ein Lichtteppich wird abschließend im Vorfeld der Tür ausgerollt. Er markiert die Einstiegsfläche. Die Lichtinszenierung selbst ist nicht nur optisch spektakulär: Sie sorgt parallel für mehr Aufmerksamkeit und damit bei Dunkelheit für maximierte Sicherheit.
Fahrstart / Fokus auf Frontprojektion
Licht wird fortan kommunizieren. Das Auto projiziert dazu seine aktuell anstehenden Fahrmanöver – die sogenannten „Fahrabsichten“ – visuell sichtbar auf die Straße. Zum Beispiel das Losfahren. Dieses Manöver wird über eine nach vorn animierte Projektion kommuniziert. Oder das Ausparken: Eine seitlich gerichtete Projektion stellt dabei einen via Licht verlängerten Blinker dar. Andere Verkehrsteilnehmer können so die Absichten frühzeitig erkennen und reagieren – besonders sinnvoll ist das bei assistiert bewegten Fahrzeugen, da dort die Verständigung mit dem Fahrer wegfällt.
Assistierter Modus / Auszeichnungsbeleuchtung
Licht wird morgen interagieren. Im assistierten Modus – ohne aktiven Fahrer – übernimmt das Auto den Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern. Im Zusammenspiel mit der Kommunikation der „Fahrabsichten“ wird anderen Verkehrsteilnehmern so auf eine intuitiv verständliche Art mitgeteilt, dass sie gesehen worden sind und dass das Fahrzeug entsprechend reagiert. Ein Volkswagen, der im assistierten Modus startet und unterwegs ist, könnte künftig zudem über eine spezielle Auszeichnungsbeleuchtung als autonom fahrend kenntlich gemacht. Das Vertrauen in assistiert fahrende Autos soll damit vergrößert und die Orientierung im Mischverkehr erleichtert werden.
Lichtjalousie im Dach / Heckscheibe als dritte Bremsleuchte
Licht wird neue Formen bekommen. Ein plakatives Beispiel dafür ist eine Lichtjalousie im Dach. Sie dient einerseits als homogene und vielfältig einstellbare Innenraumbeleuchtung, kann aber auch nach außen hin leuchten und damit etwa das Lokalisieren des Autos auf einem großen Parkplatz erleichtern. Wie eine Jalousie lässt sich der Lichtvorhang im Glasdach auf- und zuschieben und an jeder beliebigen Stelle anhalten. Auch die Farben und die Helligkeit sind einstellbar. Verlängert man das Prinzip in die Heckscheibe hinein, fungiert die Lichtjalousie auch als dritte Bremsleuchte mit Bremskraftvisualisierung. Bei einer leichten Bremsung „rollt“ nur ein Teil der Jalousie von unten nach oben auf; wird der Wagen indes stark verzögert, vergrößert sich die Bremsleuchte auf die gesamte Fläche der Heckscheibe. Der Warneffekt wird durch das dynamische Licht um ein Vielfaches erhöht. Die parallele Visualisierung der Bremskraftstärke dient ebenfalls der Sicherheit.
Dynamische Projektion / Warnung vor der Türöffnung
Licht trägt bei Volkswagen immer zu einem Plus an Sicherheit bei. Und dieser Effekt wird sich künftig weiter verstärken. Besonders in urbanen Gebieten sollen dynamische Projektionen dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen. Ein Beispiel: Vor dem Aussteigen des Fahrers nähert sich von hinten ein Fahrradfahrer im toten Winkel. Bevor die Tür aufgeht erkennt das Fahrzeug die Gefahrensituation und projiziert die bevorstehende Türöffnung dynamisch auf den Boden neben dem Fahrzeug. Zusätzlich wird ein rotes Licht in die Fensterscheibe geschaltet, das von innen und außen sichtbar ist und den Fahrer und Radler gleichermaßen warnt.